Behandelter Abschnitt Sach 13,5-7
Diese Bedeutung mag einfach genug sein; aber sie stellt sicherlich einen schlechten Sinn von Vers 6 dar. Andere wenden ihn daher auf Christus so an: „Und er wird sprechen: Ich bin kein Prophet, ich bin ein Mann, der das Land bebaut; denn man hat mich gekauft von meiner Jugend an“ (V. 5). Diese letzte Stelle ist schwierig, weil sie Christus in so abrupter Weise einführt; wenn ich mich nicht irre, im Gegensatz zu den falschen Propheten, wie wir es ähnlich bei den Hirten gesehen haben. Wie in Kapitel 11, so wird Er auch hier so plötzlich abgebrochen, dass es nicht leicht zu entscheiden ist, wo Christus anfängt; aber ich nehme an, dass Vers 5 deutlich macht, dass der Herr in keiner Weise mit den Schulen der Menschen verbunden war. Er nahm den Platz eines Nazaräers an, den Gott Ihm in seiner Weisheit nach den Aufzeichnungen gab. Denn die Menschen hatten Ihn von seiner Jugend an als Sklaven erworben (vgl. den hebräischen Knecht in 2Mo 21). Er war der Knecht aller, umso mehr, als Er der vollkommene Diener Gottes war. Es ist ein bildlicher Ausdruck, wie er auf Christus angewandt wird; denn ich gehe jetzt davon aus, dass dies die wahre Bedeutung ist. „Und wenn jemand zu ihm spricht: Was sind das für Wunden in deinen Händen?, so wird er sagen: Es sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Haus derer, die mich lieben. Schwert, erwache gegen meinen Hirten und gegen den Mann, der mein Genosse ist!, spricht der Herr der Heerscharen“ (V. 6.7). Es kann kaum bezweifelt werden, außer von einem Ungläubigen, dass Vers 7 auf Christus zutrifft. Die vorangehenden Verse können in Frage gestellt werden, aber es ist meiner Meinung nach besser, alle auf Christus zu beziehen.
In Vers 7 ist „das Schwert“ nicht schwieriger als in Kapitel 11,17, wo es um das Gericht an den törichten Hirten geht: Es wird sowohl bildlich als auch für ein gewaltsames Ende des Lebens gebraucht; doch wie groß ist der Gegensatz! Wir hören nicht mehr von Betrügern oder Götzendienern oder anderen bösen Menschen, die äußerlich und vordergründig im Haus der Freunde des Messias sind; sondern der Herr selbst übergibt ihn der völligen Erniedrigung und Verwerfung. Eine höchst ernste Betrachtung; und wie wahr! Denn wir müssen uns daran erinnern, dass der boshafte und erbärmliche Hass der Juden gegen den Messias nichts genützt hätte, wenn der Herr ihn nicht zu seinen eigenen mächtigen Zwecken zugelassen hätte; und das tat Er. Deshalb wird es hier auf Ihn angewandt.