Behandelter Abschnitt Sach 9,9-13
Das führt zum Messias: „Frohlocke laut, Tochter Zion; jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen: Gerecht und ein Retter ist er, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin“ (V. 9). Wir wissen, wie dies von den Evangelisten angewandt wird, gerade so weit, wie es damals zutraf, und nicht weiter, indem sie das, was damals nicht zutraf, der zukünftigen Erfüllung überließen. Es wäre schwer, sich ein schöneres Beispiel für die Genauigkeit der Schrift zu wünschen, wo alles vollkommen ist. Die Art des Zitierens zeigt deutlich die bewundernswerte Art und Weise, in der der Heilige Geist das Alte Testament zu gebrauchen pflegt. Zuerst wird sein Anspruch erwähnt, dann folgt sein Charakter, doch nicht die Folgen für andere, deren Vollendung der Unglaube hinauszögerte.
Was die ersten Verse des Kapitels betrifft, so scheint es keinen Grund zu geben, daran zu zweifeln, dass sie sich eindeutig auf den Marsch der Armee Alexanders und die schweren Schläge beziehen, die nördlich und südlich von Judäa nach der Schlacht von Issos ausgeführt wurden (sowie auf bestimmte Erfolge der Juden lange danach über die Griechen), und vor allem auf den damaligen Schutz des Hauses seitens des Herrn, als der Eroberer des Ostens auf seiner Rückkehr nach Westen vorbeikam, um die Küsten des Mittelmeers zu sichern, bevor er ins Innere Asiens vordrang (V. 8). Sogar Rationalisten geben die exakte Parallele zwischen der Liste seiner Eroberungen und den Orten zu, die ihm bei der Belagerung besondere Mühe bereiteten, wie Tyrus und Gaza; ebenso wie die lange folgenden Siege der Makkabäer. Aber so klar dies ist und in seinem Maß wichtig, wie viel mehr ist zu sehen, dass die Prophezeiung als Ganzes wie andere keine isolierte Auslegung ist. Sie schließt sich mit allen anderen zusammen, um auf die großen Ereignisse der letzten Tage zuzusteuern, wenn der König die sicheren Gnaden Davids, die jetzt in seiner Auferstehung feststehen, in die Tat umsetzt, indem er zu ihnen kommt, nicht wie bisher in Erniedrigung, sondern in Macht und Herrlichkeit (obwohl das das Unterpfand dafür ist). Dann wird der Herr in die Posaune stoßen, wenn Er sie sichtbar verteidigt (nicht sein Haus wie zuvor unsichtbar in seiner Vorsehung). Er wird sie an jenem Tag als die Herde seines Volkes erretten, wenn sie durch Stärke gegen alle Widersacher auffälliger sein werden, als sie es jemals durch Schwäche und Furcht gewesen sind, „und in seinem Namen werden sie wandeln, spricht der Herr“ (Sach 10,12).
Die Prophezeiung erneuert ganz klar die Zeit des Gerichts, wenn der Herr gesehen wird, wie Er die Streitwagen aus Ephraim und die Pferde aus Jerusalem ausrottet und den Kampfbogen ausrottet. Genau zu dieser Zeit wird Er sich für die Juden einsetzen. „Kehrt zur Festung zurück, ihr Gefangenen der Hoffnung! Schon heute verkündige ich, dass ich dir das Doppelte erstatten werde. Denn ich habe mir Juda gespannt, den Bogen mit Ephraim gefüllt; und ich erwecke deine Söhne, Zion, gegen deine Söhne, Griechenland, und mache dich wie das Schwert eines Helden“ (V. 12.13). Das ist umso bemerkenswerter, als Griechenland damals im Begriff stand, den persischen Herrn über Israels zu stürzen; aber es kommt der Tag, an dem die Söhne Zions Griechenland gewiss stürzen werden, wenn dies auch noch nicht geschehen ist, so soll es doch geschehen.