Dann fügt Er hinzu: „Übt ein wahrhaftiges Gericht und erweist Güte und Barmherzigkeit einer dem anderen“ (V. 9). Verordnungen, was auch immer sie bewirken mögen, nehmen vor Gott niemals den Platz der praktischen Gerechtigkeit und noch weniger des Glaubens ein. Es kann und gibt oft den größten Eifer für eine äußere Verordnung, wo das Herz weit von Ihm entfernt ist. Muss man sagen, wie vollkommen dies sowohl mit Jesaja vor der Gefangenschaft als auch mit der Anwendung Jesajas durch den Heiland auf den damaligen Zustand Israels zusammenpasst? Aber während der Prophet zeigt, wie der Herr das Volk trotz der rituellen Vorschriften zerstreut hatte und dass folglich der Rückgriff auf sie in keiner Weise das wahre Heilmittel für einen niedrigen oder schlechten Zustand war, obwohl sie ihren Platz zusammen mit den wichtigeren Angelegenheiten haben könnten, sagt er den Segen, der für Jerusalem bereitsteht, vollständig voraus.