Behandelter Abschnitt Zeph 2,8-11
In der Tat wurden die Juden seitdem in eine längere Zerstreuung verschleppt. Die Gefangenschaft in den Tagen Nebukadnezars war bei weitem nicht so extrem wie ihre Zerstreuung bis an die Enden der Erde, die sich aus der Zerstörung Jerusalems durch die Römer ergab.
Ich habe die Schmähung Moabs und die Lästerungen der Kinder Ammon gehört, womit sie mein Volk geschmäht und gegen dessen Gebiet großgetan haben. Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, soll Moab gewiss wie Sodom und die Kinder Ammon wie Gomorra werden, ein Besitztum der Brennnesseln und eine Salzgrube und eine Wüste in Ewigkeit. Der Überrest meines Volkes wird sie berauben, und das Übriggebliebene meiner Nation sie beerben. Dies wird ihnen für ihren Hochmut zuteil, weil sie das Volk des Herrn der Heerscharen geschmäht und gegen es großgetan haben. Furchtbar wird der Herr gegen sie sein, denn er wird alle Götter der Erde hinschwinden lassen; und alle Inseln der Nationen werden ihn anbeten, jeder von seiner Stätte aus (2,8‒11).
Es sind nicht nur die Philister im Westen, sondern auch Moab und andere Länder im Osten, die wegen ihrer stolzen Feindschaft ins Gericht kommen müssen.
Es geht hier nicht um den verworfenen Sohn Gottes, der sich von den eifersüchtigen Religiösen der Tradition abwendet und die Gnade des Vaters und die Kraft des Geistes offenbart, die die jetzige Zeit kennzeichnen, in der weder Jerusalem noch Samaria heiliger ist als Japan oder Sierra Leone, sondern Christus, der durch den Glauben aufgenommen wird, verdrängt den alten Menschen, und Fleisch und Formen verschwinden vor der Gabe des Heiligen Geistes als Folge der Erlösung. In der Zeit, die Zephanja beschreibt, gibt es keine solche absolute Zerstörung eines besonderen Ortes und äußeren Gottesdienstes, wie wir sie nach Johannes 4,21-24 jetzt im Christentum kennen oder kennen sollten. Wir sehen also kein Todesurteil gleichsam über die alte Stadt der Feste, sondern nur, wie in Maleachi 1,11, die Öffnung für die Anbetung anderswo, „an jedem Ort“, sogar auf allen Inseln der Nationen.
Es wird überall deutlich, dass die große Veränderung für die Erde – die vollständige Vernichtung des Götzendienstes –, die die Vollstreckung des göttlichen Gerichts erwartet. Wir können deutlich sehen, dass der Götzendienst weitergeht, mit den schlimmsten Formen in der Christenheit selbst; denn es gibt nichts so Schlimmes wie Götzendienst, wo Christus genannt wird, und es gibt nichts, was die Christenheit mehr charakterisiert als das Vorherrschen des Katholizismus, der im Wesentlichen götzendienerisch ist, neben der hässlichen Anmaßung des Papsttums, das sich in seiner Eitelkeit mehr denn je gegen Gott erhebt. Denn was ist der Götzendienst, wenn nicht die Verehrung von Bildern, in welchem Maße auch immer, auch die Verehrung von Heiligen, Engeln und der Jungfrau Maria? Was auch immer man von den griechischen und orientalischen Kirchen halten mag, ich würde sagen, dass der Götzendienst überhaupt nicht charakteristisch ist für den Protestantismus, sondern vielmehr der Starrsind und, bei den Schlimmsten, der hochmütige Eigensinn, der sich anmaßt, das Wort Gottes zu beurteilen. Das ist viel mehr das öffentliche Laster des verdorbenen Protestantismus, der deshalb zum Rationalismus neigt. Aber das rituelle System ist eine andere Wurzel des Übels, das nicht nur zum Götzendienst neigt, sondern tatsächlich götzendienerisch ist (Gal 4,9.10). Ich würde es jedoch nicht als protestantisch bezeichnen. Wir alle wissen, dass ein gewisser Teil unter den Reformierten in diesen und anderen Ländern in den Ritualismus verfällt und reif für Rom ist, wann immer es beiden passt.