Behandelter Abschnitt Hab 2,12-14
Dann kommt als drittes Wehe (V. 12): eine weitere göttliche Anprangerung von noch waghalsigerem Übel, nicht nur privat, sondern öffentlich und das in großem Ausmaß.
Wehe dem, der Städte mit Blut baut und Städte mit Ungerechtigkeit gründet! Siehe, ist es nicht von dem Herrn der Heerscharen, dass Völker sich fürs Feuer abmühen und Völkerschaften sich vergebens plagen? Denn die Erde wird voll der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn sein, so wie die Wasser den Meeresgrund bedecken (V. 12–14).
Welch ein Bild für die vergeblichen Mühen der Völker, insbesondere des energischen Chaldäers, der als erster der Heiden auf den Platz der höchsten Macht und der universellen Autorität aufstieg! Der Herr behält es im einzig wahren Sinne für sich selbst vor. Das Königreich des Messias, das durch ernste Gerichte eingeführt wird, wird die Herrschaft des Friedens und des Guten sehen, die untrennbar mit der Offenbarung der göttlichen Herrlichkeit verbunden ist. Das, und keineswegs das Christentum oder die Versammlung, ist es, worauf hier Bezug genommen wird. Es ist das Tausendjährige Reich, das die wahre Zeit für die öffentliche Einsetzung aller Autorität zur Herrlichkeit des Herrn sein wird. Die Zerstörung des babylonischen Reiches ist zweifellos von besonderem Interesse in den Gedanken Gottes, weil der Fall dieses ersten Weltreiches den Fall des letzten vorschattet, wenn die zerstreuten Juden befreit werden und aus einer noch längeren Gefangenschaft zurückkehren. Dann wird ein Größerer als Kores die Welt regieren. Bis dahin wird unter den Völkern alles unruhig sein, wie sehr auch die Gnade den Menschen weit und breit ein Teil in Christus droben und außerhalb der Welt zu erkennen geben mag. Aber es gibt keine Hoffnung, dass die Erde bis zu jenem Tag mit der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn erfüllt sein wird: Im Gegenteil, der Abfall muss vorher kommen und durch die gerechte Macht des Herrn gerichtet werden. Das, was „die Haushaltung des Evangeliums“ genannt wird, hat einen anderen Zweck und Charakter, ist mit der besonderen Vorrangstellung Israels unvereinbar und steht abseits von der Ausführung der Gerichte an den Heiden.