Behandelter Abschnitt Mich 4,5-8
Was moralisch noch schwerer wiegt, ist, dass es ein Ende des Götzendienstes geben wird: „Denn alle Völker werden wandeln, jedes im Namen seines Gottes; wir aber werden wandeln im Namen des Herrn, unseres Gottes, immer und ewig. An jenem Tag, spricht der Herr, werde ich das Hinkende sammeln und das Vertriebene zusammenbringen und den, dem ich Übles getan habe“ (V. 5.6). Das ist das jüdische Volk. „Und ich werde das Hinkende zu einem Überrest und das weit Entfernte zu einer gewaltigen Nation machen; und der Herr wird König über sie sein auf dem Berg Zion, von nun an bis in Ewigkeit“ (V. 7). Das wird die endgültige Wiederherstellung Israels durch göttliche Gnade und Macht sein. „Und du, Herdenturm, du Hügel der Tochter Zion, zu dir wird gelangen und zu dir wird kommen die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem“ (V. 8). Nicht nur die frühere in dem Sinn, dass sie die höchste auf der Erde ist, sondern auch die frühere, wie es scheint, als Erneuerung dessen, was in den Tagen Davids und Salomos bekannt war. Die frühere Herrschaft besaßen sie damals, denn jeder Jude blickte sehnsüchtig auf diese wunderbaren Tage zurück. Sie werden wieder zurückkehren, und noch mehr, unter einem Größeren als David oder Salomo.
In der Zwischenzeit werden sie viel Leid erfahren, denn der Herr wird züchtigend mit seinem Volk handeln. Er wird sie nicht ohne moralische Übungen und einen tiefen geistlichen Prozess in ihren Seelen aufnehmen und wieder aufrichten. Dies wird nun beschrieben. Auch viele Nationen werden versammelt werden. Es wird nicht nur die Frage der Sünde im Inneren jedes Israeliten aufgeworfen werden, der dann gerettet werden soll, sondern es wird auch äußeres Elend unter der vergeltenden Hand Gottes geben, wenn die Nationen sich mit dem Gedanken versammeln, Zion zu verderben und zu zerstören.