Behandelter Abschnitt Hes 36,21-24
So war Israels Weg im Land und aus dem Land heraus, überall waren sie eine Schande für Ihn, der sie zu den Seinen erwählt hatte, götzendienerische Verderbnis und mörderische Gewalt in Kanaan, die seinen Namen unter den Völkern entweihten. Und was tat Er, gegen den sie gesündigt hatten? Er ist der Herr und ändert sich nicht; darum wurden sie nicht verzehrt. Nein, Er hatte Mitleid mit dem Namen, den sie geschändet hatten, und Er wollte Ihn heiligen und in ihnen geheiligt werden. So sagt Er hier:
Aber es tat mir Leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel entweiht hat unter den Nationen, wohin sie kamen. Darum sprich zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, den ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen, dass ich der HERR bin, spricht der Herr, HERR, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige. Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen (36,21–24).
Wann und wie dieses Werk der göttlichen Gnade vollbracht werden wird, darüber brauchen wir nicht zu spekulieren. Es bedarf auch keiner ausführlichen Diskussion, um es zu erklären. Es gibt Anhaltspunkte, die die Antwort ganz klar machen. Die Rückkehr aus Babylon war keine Erfüllung, sondern allenfalls ein Vorzeichen; denn damals kehrte nur ein zahlenmäßig unbedeutender Überrest zurück. Esra 9 nimmt keineswegs denselben Weg und erhebt auch nicht den Anspruch, das zu sein, was die Gläubigen erwarteten, ebenso wenig wie später noch Nehemia 9. Sie sprechen in dem einen von „unserer Knechtschaft“ und sagen: „Siehe, wir sind heute Knechte; und das Land, das du unseren Vätern gegeben hast, um seine Früchte und seine Güter zu genießen – siehe, wir sind Knechte darin! Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; und sie herrschen über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Wohlgefallen, und wir sind in großer Bedrängnis“ (Neh 9,36.37). Wie weit dies hinter dem zurückbleibt, was Hesekiel verspricht, sollte kein Argument erfordern: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen“ (V. 24). Die Masse Israels blieb nach dem Dekret des Kyros in Babylon und da unter den Nationen.