Behandelter Abschnitt Hes 33,21-29
Wenn die Lesart richtig ist (denn es gibt eine Abweichung in einigen Exemplaren, vielleicht um den Abstand zu verkürzen), dauerte es lange, bis die Nachricht vom Fall Jerusalems den Propheten erreichte, als er seinen Mund öffnete, der lang geschlossen war. Dann gab er eine ernste Warnung vor weiterem Gericht, und das umso mehr, als sie sich anmaßten, sich der Sprache des Glaubens zu bedienen, als ihr Herz weit vom Herrn entfernt war. Die Gnade reicht für jeden und für alle Umstände aus, aber sie ist untrennbar mit dem Glauben verbunden, der Gott die Ehre gibt, wie es bei Abraham war. Aber was waren sie? Was ihre Wege? Was ihr Urteil über sich selbst? Ach, sie waren von Sünde durchdrungen, verachteten die Verordnungen des Herrn, gaben sich der Bosheit hin, dachten sehr hoch von sich selbst, wie sie (wie wir gesehen haben) schlecht von Ihm sprachen. Was konnte daher anderes angekündigt werden als das Gericht durch seine Hand?
Und es geschah im zwölften Jahr unserer Wegführung, im zehnten Monat, am Fünften des Monats, da kam ein Entronnener aus Jerusalem zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen! Und die Hand des HERRN war am Abend über mich gekommen, vor der Ankunft des Entronnenen, und er hatte meinen Mund geöffnet, bis jener am Morgen zu mir kam; und so war mein Mund geöffnet, und ich verstummte nicht mehr.
Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, die Bewohner jener Trümmer im Land Israel sprechen und sagen: Abraham war ein Einzelner, und er erhielt das Land zum Besitz; wir aber sind viele, uns ist das Land zum Besitz gegeben! Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Ihr esst mit dem Blut und erhebt eure Augen zu euren Götzen und vergießt Blut, und ihr solltet das Land besitzen? Ihr stützt euch auf euer Schwert, verübt Gräuel und verunreinigt einer des anderen Frau, und ihr solltet das Land besitzen? So sollst du zu ihnen sprechen: So spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, die, die in den Trümmern sind, sollen durchs Schwert fallen; und wer auf dem freien Feld ist, den gebe ich den wilden Tieren hin, dass sie ihn fressen; und die, die in den Festungen und in den Höhlen sind, sollen an der Pest sterben! Und ich werde das Land zur Wüste und Verwüstung machen, und der Stolz seiner Stärke wird ein Ende haben; und die Berge Israels werden wüst sein, so dass niemand darüber hinwandert. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Wüste und Verwüstung mache wegen aller ihrer Gräuel, die sie verübt haben (33,21–29).