Behandelter Abschnitt Hes 30,1-5
Der erste der beiden prophetischen Vorhersagen unseres Kapitels ist ein gutes Beispiel für das, was das Wort der Prophezeiung charakterisiert: die Verbindung von gegenwärtigen oder bevorstehenden Katastrophen mit dem großen Tag, an dem Gott in Macht eingreifen und (nicht zuerst die Toten (Off 20), sondern) die Lebenden richten wird (Mt 25,31‒46 und andere Stellen). Damals gab es die direkte Regierung Gottes in Israel, die sich auch mit den Nationen befasste, die sich bei seinem Volk einmischten, wie es nach und nach eine unvergleichlich bessere Darstellung davon geben wird, wenn der Herr kommt, um über die Erde zu herrschen. Bis dahin haben wir nur den Lauf der Vorsehung, in der Gott souverän und unsichtbar regiert, während die Juden für ihre Abtrünnigkeit und auch jetzt ihre Verwerfung des Messias für eine Zeit lang beiseitegestellt sind.
Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr, HERR: Heult! Wehe, der Tag! Denn nahe ist der Tag; ja, der Tag des HERRN ist nahe, ein Tag des Gewölks: Die Zeit der Nationen wird er sein. Und das Schwert wird über Ägypten kommen; und im Land Äthiopien wird große Angst sein, wenn Erschlagene in Ägypten fallen und man seinen Reichtum wegnimmt und seine Grundfesten niedergerissen werden. Äthiopien und Put und Lud und alles Mischvolk und Kub und die Kinder des Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen (30,1–5).