Behandelter Abschnitt Hes 20,2-4
Es war eine ernste Überlegung, die der Prophet anstellte; aber wenn sie auch das Volk in der Zwischenzeit demütigte (und das war nichts Böses), so bewahrte sie doch dem Glauben das sichere Eingreifen der göttlichen Barmherzigkeit, wenn die Züchtigung durch heidnische Hände in vollem Umfang berichtet worden war. Der Schein betrog diejenigen, die sich aus den Reihen der Ältesten Israels meldeten. Sie kamen, um den Herrn zu befragen: War das nicht Glaube? Sie saßen vor Hesekiel: War das nicht die ehrfürchtige Demut, die ihn in seinem Knecht ehrt?
Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, rede zu den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen lasse!, spricht der Herr, HERR. Willst du sie richten? Willst du richten, Menschensohn? Tu ihnen die Gräuel ihrer Väter kund (20,2–4).
Er, der die Nieren und das Herz erforscht, sah, dass es vor Ihm keine Gewissensübung gab; und warum sollte Er antworten, wo es nur Hohlheit und Heuchelei gibt? Es war unter seiner Würde, solche unbedeutenden Einwände noch zuzulassen. „So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen lasse“ (V. 3). Gleichzeitig rechtfertigt Er seine Wege; und wenn der Prophet für sie eintreten (oder sie zur Rede stellen) wollte, wird er angewiesen, ihnen die Gräuel ihrer Väter vorzustellen. Gott geht also zurück zur Quelle des Bösen, und das Volk muss das Böse nicht nur in seinen Auswirkungen, sondern in seiner Quelle beurteilen.