Behandelter Abschnitt Hes 13,20-21
So wirkt der Irrtum tatsächlich immer. Falsche Lehren ermutigen die Bösen und wollen die Guten erschrecken. So ordnet die Welt ihre Religion. Es mag Flüche und Warnungen geben, aber sie sind machtlos, weil sie wegerklärt werden. Doch die Wiederholung durch sie gibt den Anschein, Ungerechtigkeit zu hassen und Gerechtigkeit zu lieben; und so wandelt der Mensch in einer eitlen Schau, bis er in der Hölle seine Augen aufschlägt und in Qualen ist. Auf der anderen Seite ist die Gnade für die Welt unannehmbar und scheint eine schlimmere als heidnische Duldung der Sünde zu sein. Daher bekommen Gläubige, die aus Liebe zu Bequemlichkeit und Stellung mit der Welt weitergehen, nie die Nahrung, die sie als von Gott Geborene brauchen, und schmachten so in Hunger und Elend, enthalten sich in Maßen der Genüsse der Welt und sind ihres eigentlichen christlichen Trostes beraubt, indem sie erklärtermaßen die Gemeinschaft der Gläubigen und die Anbetung ihres Gottes und Vaters, die sie auf der Erde kennzeichnen sollte, aufschieben, bis sie den Himmel erreichen.
Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an eure Binden, mit denen ihr fangt, ich will die Seelen wegfliegen lassen und sie von euren Armen wegreißen; und ich will die Seelen freilassen, die ihr fangt, die Seelen, dass sie wegfliegen. Und ich werde eure Kopfhüllen zerreißen und mein Volk aus eurer Hand erretten, damit sie nicht mehr zur Beute werden in eurer Hand. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin (13,20.21).