Behandelter Abschnitt Jes 45,5-11
Die Aufforderung des Herrn, die mit Vers 5 beginnt, scheint keine bloße Wiederholung dessen zu sein, was in Kapitel 44,6 beginnt, sondern sie beschreibt auf eine sehr bemerkenswerte Weise das besondere Übel, in das jene fielen, die unter Kores Babylon und seine götzendienerischen Eitelkeiten stürzten. Denn die Perser waren berühmt für ihr dualistisches Schema von Gut und Böse, Licht und Finsternis, Ormusd und Ahriman. Was kann angesichts der völligen Verwirrung dieses Schemas deutlicher sein als die folgenden Worte?
Ich bin der Herr, und sonst ist keiner, außer mir ist kein Gott; ich gürtete dich, und du kanntest mich nicht: – damit man vom Aufgang der Sonne und von ihrem Niedergang her weiß, dass außer mir gar keiner ist. Ich bin der Herr, und sonst ist keiner! Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden mache und das Unglück schaffe – ich, der Herr, bin es, der dies alles wirkt.
Träufelt, ihr Himmel droben, und Gerechtigkeit mögen rieseln die Wolken! Die Erde öffne sich, und es sprosse Heil, und sie lasse zugleich Gerechtigkeit hervorwachsen! Ich, der Herr, habe es geschaffen. Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter irdenen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du?, und dein Werk: Er hat keine Hände? Wehe dem, der zum Vater spricht: Warum zeugst du?, und zur Frau: Warum gebierst du? So spricht der Herr, der Heilige Israels und der es gebildet hat: Über das Zukünftige fragt mich; meine Kinder und das Werk meiner Hände lasst mir anbefohlen sein! (45,5–11).
Behandelter Abschnitt Jes 45,5-8
Als nächstes folgt die Herausforderung, mit wem sie den Gott Israels vergleichen würden. Was die chaldäischen Götter betrifft, so war es nur eine Frage von Gold und Silber, die der Goldschmied anfertigte, und das Volk fiel nieder und betete an.
Wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich ähnlich machen, dass wir gleich seien? – Sie, die Gold aus dem Beutel schütten und Silber mit der Waage abwiegen, stellen einen Schmelzer an, damit er einen Gott daraus mache; sie beten an, ja, sie werfen sich nieder. Sie heben ihn auf, tragen ihn auf der Schulter und lassen ihn an seiner Stelle nieder, und er steht da: Von seinem Ort weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er antwortet nicht: Niemand rettet er aus seiner Not. Erinnert euch daran und werdet fest, nehmt es zu Herzen, ihr Abtrünnigen! (46,5–8).