Was war aus ihnen geworden?
Tote leben nicht auf, Schatten stehen nicht wieder auf; darum hast du sie heimgesucht und vertilgt und hast jede Erinnerung an sie zunichtegemacht (26,14).
Das ist natürlich eine sehr bildhafte Sprache. Wenn wir uns die Auferstehung ansehen, wissen wir, dass die Bösen ebenso auferstehen werden wie die Gerechten; das heißt, es gibt eine Auferstehung aller Menschen, der Gerechten und der Ungerechten. Diese heidnischen Unterdrücker Israels müssen in der Auferstehung des Gerichts auferstehen. Sie werden auferstehen wie andere böse Menschen. Aber wenn es hier heißt, dass sie nicht wieder aufstehen, beschreibt der Geist nicht die buchstäbliche Auferstehung des Körpers, sondern die vollständige Umkehrung des Loses der Nationen und Israels in dieser Welt. Diese früheren Herren sollen nicht mehr in dieser Welt leben und auferstehen. Dies reicht aus, um zu zeigen, dass die Sprache hier bildlich ausgedrückt ist.
In Kapitel 25,8 heißt es: „Den Tod verschlingt er für immer.“ Das wird, wie wir von Gott selbst wissen, bei der buchstäblichen Auferstehung des Leibes verwirklicht werden, wenn die Gläubigen auferweckt werden. Aber in diesem Kapitel 26,14 wird die Anspielung auf die Auferstehung als Bild verwendet, weil der Gegensatz beweist, dass sie sich nicht auf diese buchstäbliche Tatsache beziehen kann; denn wenn das der Fall wäre, würde sie leugnen, dass die Ungerechten auferstehen werden. Dies ist das wahre Kriterium für das Verständnis irgendeiner beliebigen Textstelle. Wenn jemand einen Text anführt, der gegen das verstößt, was du für wahr hältst, prüf immer, was der Zusammenhang ist, was Gott dort behandelt. Hier ist es klar, dass es um die Art und Weise geht, wie Gott an jenem Tag mit den Nationen umgehen wird, die sich über Israel erhoben haben. Aber ist es nicht so, mögen einige fragen, das diese Heiden buchstäblich gestorben waren? Gewiss, lautet die Antwort; aber in diesem Fall ist es nicht wahr, dass sie nicht auferstehen werden.
Vielleicht wäre es nicht der Mühe wert, darauf einzugehen, wenn nicht viele Leute Kapitel 26,19 auf dieselbe buchstäbliche Auferstehung anwenden würden wie Kapitel 25,8. Wir dürfen nie etwas erzwingen, sondern müssen uns der Schrift beugen. Die Stellen, die sich auf eine Auferweckung der Leiber beziehen, müssen wir festhalten; aber es ist gefährlich, andere, die es nur als Bild verwenden, falsch anzuwenden, denn in diesem Fall könnte man, wie aus unserem Kapitel, etwas ableiten, was unbegründet ist. In Wahrheit müssen bekanntlich alle Menschen aufstehen. „Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden“ (Joh 5,28.29). Hier haben wir den entscheidenden Beweis, dass alle Toten, Gerechte und Ungerechte, aus dem Grab auferstehen werden.