Es stand dieser Macht nicht zu, sich einzumischen, und es war auch nicht die Zeit des Herrn; und doch geschah es am Ende für Ihn selbst. Der Schatten der Flügel Gottes ist die wahre Quelle des Glaubens seines Volkes (Ps 57; 61). Denn:
In jener Zeit [natürlich eine Zeitspanne, nicht nur eine Epoche] wird dem Herrn der Heerscharen ein Geschenk dargebracht werden: ein Volk, das geschleppt und gerupft ist, und von einem Volk, wunderbar, seitdem es ist und weiterhin, einer Nation von Vorschrift auf Vorschrift und von Zertretung, deren Land Ströme beraubt haben – zur Stätte des Namens des Herrn der Heerscharen, zum Berg Zion (18,7).
So wird die anmaßende Hilfe der Menschen getadelt werden, ebenso wie der erneute Zorn der Nationen, die sich wieder an dem armen, aber geliebten Volk des Herrn vergreifen. Denn so sicher, wie sie sich wieder umdrehen, um Israel zu zerreißen, wird Er inmitten der Verwüstung erscheinen und mit seiner eigenen mächtigen Hand das vollenden, was der Mensch ebenso vergeblich zu bewirken wie zu vereiteln sucht. Die jüdische Nation wird genau zu dieser Zeit dem Herrn ein Geschenk bringen; und sie werden nicht mit leeren Händen, sondern von sich selbst entleert, mit demütigen und dankbaren Herzen zu dem Herrn auf den Berg Zion kommen, nachdem sie endgültig dem Zorn der Nationen entkommen sind, in seiner Barmherzigkeit, die für immer währt. Sie bringen das Geschenk, und sie sind das Geschenk an den Herrn. Hier, wie immer, führen die Handlungen Gottes im Gericht zum Segen für sein altes Volk; und Zion ist dementsprechend der Ort, wo sein Name in Verbindung mit ihnen offenbart wird. Wir sehen auch, wie unvernünftig es wäre, sich vorzustellen, dass die Versammlung, die zur himmlischen Herrlichkeit berufen ist, als Gottes Ziel in diesem Kapitel betroffen ist. Es ist nur Israel, das dazu bestimmt ist, durch erneute und bittere Not zu gehen, vor allem am Ende, bevor der Herr sein eigenes Werk tut, sie unter dem Messias und dem neuen Bund in den Sitz der königlichen Gnade einzusetzen. Er hat diese seine Absicht für die Erde nie aufgegeben.
Der Ruf der Versammlung zur Vereinigung mit ihrem herrlichen Haupt und der himmlischen Herrlichkeit begann, als die Juden in Erniedrigung vor dem Messias strauchelten, da sie den Götzen nachgelaufen waren, worauf die babylonische Gefangenschaft für die Letzteren und die Zerstörung durch die Römer für die Ersteren folgte. Inzwischen genießt die Christenheit weitaus höhere Vorrechte; aber da sie nicht in seiner Güte geblieben ist, wird auch sie abgeschnitten werden, und zwar unwiderruflich. Für das Babylon der christlichen Zeitrechnung gibt es keine Wiederherstellung, sondern nur völlige Zerstörung; für Jerusalem wird es sie geben. Die natürlichen Zweige werden in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden. Ganz Israel wird errettet werden, und so erklärt der Apostel der Nationen beides. Die wahren Glieder des Leibes Christi werden zu Christus entrückt und mit Ihm verherrlicht werden. Es ist Israel, nicht die Versammlung, die auf der Erde gereinigt werden wird, wie wir in Jesaja und den Propheten im Allgemeinen sehen. Die Wiederherstellung Israels in seinem Land und die Vorherrschaft, die ihm über alle Nationen gegeben wird, erkennen wir als wahr und sicher an. Aber das geschieht, nachdem die himmlische Braut sich mit dem Bräutigam verbunden hat, und die reinigenden Gerichte machen Israel dann passend für seinen bestimmten Platz auf der Erde, was völlig unvereinbar ist mit der Versammlung, in der die jüdischen und heidnischen Unterschiede verschwunden sind und Christus alles und in allen ist. Nach der letzten großen Prophezeiung hat die Versammlung die Verheißung, vor der kommenden Stunde der Versuchung bewahrt zu werden (Off 3,10), während alle Heiden in ihr sein werden, wenn auch die Treuen hindurch bewahrt werden (Off 7). Auch Jeremia 30,7 und Daniel 12,1 drücken aus, dass die Juden hindurchgehen müssen, aber erlöst werden – die, die „im Buch geschrieben stehen.“