Behandelter Abschnitt 2Mo 26,36-37; 27,16
2Mo 26,36-37;
27,16 - Die Vorhänge der Stiftshütte
Die zwei ersten Vorhänge
Die Schrift berichtet von drei Vorhängen. Den ersten sah der Besucher gleich am Eingang zur Stiftshütte, den zweiten am Eingang des Heiligtums, und der dritte schied das Heiligtum vom Allerheiligsten und unterschied sich von den zwei ersteren dadurch, daß in diesem Cherubim eingewirkt waren. Alle drei Vorhänge waren vom gleichen Stoff und in vier verschiedenen Farben hergestellt! Von blauem Purpur als der Farbe des Himmels, aus dem unser Herr kommt; von rotem Purpur, der königlichen Farbe, die an den Herrn als König von Israel erinnern soll. Die dritte Farbe Scharlach oder Karmesin deutet auf den Herrn als den Leidenden und die weiße Leinwand als vierte auf die Reinheit und Unschuld Christi. Die Schrift sagt deutlich in Heb 10,20, wen der mittlere Vorhang versinnbildlicht: den Leib des Herrn, wie Er am Kreuze hängt.
Da alle drei Vorhänge aus demselben Stoff hergestellt und in denselben Farben gehalten sind, finden sie alle Anwendung auf den Herrn und zwar auf den Herrn als „den Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Der Vorhang am Eingang zeigt uns den Herrn als den neuen und lebendigen Weg. Von Natur ist bekanntlich der Mensch draußen, der Herr aber ist die Tür, wie wir bereits früher hörten. Die Sünde versperrt den Weg, das haben Adam und Eva zu ihrem großen Kummer erfahren: aber der Herr, der sich die Tür nennt und den der Vorhang versinnbildlicht, erschließt ihn wieder. Der zweite Vorhang, der den Eingang ins Heiligtum verschloß, zeigt Ihn uns als die Wahrheit. Hinter diesem Vorhang werden uns die größten Wahrheiten versinnbildlicht. Dort finden wir den siebenarmigen, goldenen Leuchter als Symbol: der Herr unser Licht. Einst waren wir Finsternis, nun aber sind wir Licht in Ihm (Eph 5,8). Wir erhalten Licht durch das teure Wort (Joh 1,1). Hinter diesem zweiten Vorhang stand auch der Schaubrottisch, Christus als unsere Nahrung symbolisierend. Und im goldenen Altar erkennen wir Christus als Gegenstand unserer Anbetung. Doch übersehen wir ja nicht die zwei Gegenstände, denen wir zwischen dem ersten und dem zweiten Vorhang begegnen, nämlich den ehernen Altar, der Christus darstellt, für uns gekreuzigt und wir mit Ihm. Es folgte das eherne Waschbecken für unsere Reinigung: Christus unsere Heiligung: „Ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen“ (Heb 12,14). Wir werden hier daran erinnert, daß die Priester nicht ungewaschen ins Heiligtum treten durften, das hätte ihren Tod zur Folge gehabt.
Den dritten und letzten Vorhang betrachten wir im nächsten Abschnitt, er ist der wichtigste unter ihnen.