Behandelter Abschnitt Ps 136,1-26
Seine Güte währet ewiglich Psalm 136
Dieser Psalm ist einer der Tempelgesänge. Der Text wurde von einem Priester vorgesungen, und die Gemeinde sang in gewaltigem Ton: „Seine Güte währet ewiglich“, und zwar sechsundzwanzigmal. Solche Gottesdienste müssen erhebend gewesen sein. Kein Wunder, dass sie von Juda während der Gefangenschaft vermisst wurden.
Preiset Jahve. Seine Güte als Ganzes wird besungen. „Und seine Güte währet ewiglich.“ Preiset Ihn über alle Götter. Er allein ist der Ewige und Einzige. Seine Güte währet ewiglich, d. h. so lange Er ist (Heb 13,8). Preiset den Herrn der Herren, den Höchsten und König der Könige. Seine Güte währet ewiglich. Den, der große Wunder getan hat. Preiset den, der große Wunder tut, denn Er allein ist allmächtig. Seine Güte währet ewiglich. Den, der die Himmel gemacht hat mit Seiner Einsicht. Seine Güte währet ewiglich. Güte ist Sein Wesen und erstreckt sich über jeden Bedürftigen, auch über den Sünder, den Er liebt. Er ist reich an Güte und Erbarmen. Die Schöpfung ist Sein Werk. Das Universum war nicht ewig, sondern es ist Sein Werk. Alles, was über und unter uns ist, ist Seiner Finger Werk, durch Sein Wort geschaffen. Er hat die Erde ausgebreitet über den Wassern. Seine Güte währet ewiglich. Der große Lichter gemacht hat, Sonne und Mond; denn Seine Güte währet ewiglich. Der Schreiber fährt fort und erwähnt Gottes Güte in der Erlösung (in den Versen 10 -16). Seine Güte ist größer in der Erlösung, weil sie Ihn Seinen eingeborenen Sohn kostete.
Es beginnt im Vorbild mit Ägypten. Die Erlösten durch Sein Blut haben es erfahren. Dort im Vorbild durch das Blut des Passahlammes. Der, welcher alle Erstgeburt schlug; denn Seine Güte währet ewiglich. Der, welcher Israel herausführte aus ihrer Mitte; denn Seine Güte währet ewiglich. Er vollbrachte es mit starker Hand und ausgestrecktem Arm. Der das Schilfmeer teilte in zwei Teile; denn Seine Güte währet ewiglich. Der Sänger erwähnt die Zeit der Richter und Könige, in der Gott große Könige schlug. Der den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stieß; denn Seine Güte währet ewiglich. In den folgenden Versen beschreibt er die Könige, welche Er schlug zur Befreiung Israels. Der große Könige schlug; denn Seine Güte währet ewiglich. Sihon, der König der Amoriter, der Israel den Durchzug durch sein Land verwehrte und ihm mit Waffen entgegenzog; denn Seine Güte währet ewiglich. glich. Og, den König von Basan übergab Gott mit Land und Leuten Seinem Volk Israel; denn Seine Güte währet ewiglich.
Das Gericht an Königen wie an Pharao, Sihon und Og sowie an den vielen im Buch Josua, der Richter und dem Buch der Könige Könige alles war Gnade an Israel. Gebet Ihm allein die Ehre, der diese Gnadenwunder wirkte und ihr euch nur des Sieges freuen durftet. Gnade und wiederum Gnade erfüllt die Geschichte Israels von Ägypten hinweg, und es wird sie in weit größerem Maße erfahren in und nach der Zeit des Antichristen, wenn Israel seinen König erkennen und aufnehmen wird.
Besonders beachtenswert bezüglich Seiner Güte an Israel sind die Verse 23 und 24. Sie erinnern Israel, respektive Juda an die Zeit ihrer Züchtigung in Babylon. Der Gott, der das Volk errettet hatte, befreite es von allen Feinden. Er nährte es wie ein Vater seine Kinder, aber Israel hatte Gott verlassen und diente den Göttern der Völker. Die Folge war, dass der Herr das Volk in die Hände der Völker gab, deren Göttern es diente. Er hat den Weg der Freude und des Wohlseins verlassen und die lange Gefangenschaft gewählt, in der es schwer seufzte wie einst in Ägypten. Freiwillig verließ es den Weg des Friedens und erntete nun die Frucht seines eigenen Weges (Hiob 21,14; Jer 2,13; Röm 3,11.12).
Wir bewundern unsern großen Gott und Vater, der sich immer wieder Seines Volkes angenommen und es von dem Ort zurückgebracht, wohin Er es vertrieben hat. Das wird Er in Bälde wieder tun. Er wird Sein Volk nach Hesekiel 37 zurückbringen, ihre Gräber öffnen und es reichlich in ihrem Lande segnen.
Weit Größeres haben wir zu bestaunen, wenn wir an unser Zurückbringen zu Gott denken. Dafür wurde der Sohn Fleisch und wohnte unter uns. „Der Sohn des Menschen ist gekommen zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Er, Immanuel, Gott mit uns“, ist gekommen (Mt 1,23; Joh 1,14; 1Tim 3,16). Und Er ist mächtig zu retten, damals das Volk aus Babylon, und heute uns aus unseren Sünden und Gebundenheiten; denn Seine Güte währet ewiglich. Er bringt Abgeirrte zurück und überführt sie durch den Heiligen Geist, damit sie Buße tun wie einst Daniel für sein Volk in Babylon (Dan 6). Er lenkt die Herzen. Ja, Er ist in den Himmel gefahren, um Israel Buße zu geben (Apg 5,31). In jedem Falle singen wir mit; denn Seine Güte währet ewiglich.