Ein festes Herz Psalm 57,8
Die Schrift redet von allerlei Herzen. Das erste Erwähnen in 1. Mose 6,6 ist wegweisend und zeigt des Herzens Verdorbenheit. Es schmerzte Gott, weil sein Dichten und Trachten nicht zu Ihm, sondern nur zum Bösen neigte. Das Wort Gottes redet nicht nur von bösen Herzen, sondern von solchen, die ungeteilt auf den Herrn blicken (2Chr 16,9). David durfte sagen:
„Befestigt ist mein Herz.“ Andere übersetzen: „Mein Herz blickt fest auf Dich, es ist auf Dich gerichtet.“ Wohin blickt unser Herz? Wohin darf es alle Zeit gerichtet sein?
Auf unseren Vater im Himmel! Es kennt und liebt den Vater, der sich Seiner Kinder erbarmt (Ps 103,13). Darum hat David oft gefleht und wurde erhört. Das Herz in Gott findet seine ganze Freude an Ihm und ruht beglückt wie ein Kind im Schoß des Vaters. Der Herr sagt: „Der Vater selbst hat euch lieb“ (Joh 16,27). Wer vermag die Liebe des Vaters zu erkennen, der Sein Alles, Seinen geliebten Sohn, dahingab! Mit Ihm hat Er uns alles geschenkt (Röm 8,31). Paulus schreibt den Thessalonichern: „Der Herr richte eure Herzen zu der Liebe Gottes“ (2Kor 9,15). In Lukas 15,31 sagt der Vater: „Alles, was Mein ist, das ist dein.“ Kann es etwas Größeres geben!
Auf den Sohn (Heb 12,2.3) und auf das, was Er für uns getan hat, darf unser Herz blicken. Das auf Ihn gerichtete Herz kommt aus dem Staunen nicht heraus im Blick auf das Kreuz und was Er dort für uns tat, oder auf Sein Herz, aus dem Blut und Wasser zu unserer Reinigung floss (l. Joh 5,6-8). Er hat uns alle Sünden vergeben und uns gerecht vor Gott gestellt (Röm 5,1). Er allein ist unser Heil (Apg 4,12). Als Auferstandener sitzt Er droben zur Rechten Gottes und verwendet sich für uns (Heb 7,25).
Auf den Heiligen Geist. Er hat uns überführt von unseren Sünden und das Kreuz geoffenbart. Er leitet uns in alle Wahrheit (Joh 16,13). Er hat uns zu Seinem Tempel gemacht; darüber können wir nur staunen und anbeten (l. Kor. 6, 19). Er verleiht uns Kraft (Apg 1,8), von Ihm fließt aller Trost. Er wird Tröster genannt und bleibt bei uns in Ewigkeit (Joh 14,16).
Auf das Wort. Es ist unseres Fußes Leuchte (Ps 119,105), unsere alleinige Richtschnur. Andere Bücher sind oft sehr wertvoll; aber welches würden wir mit in die Verbannung nehmen, wenn nur ein Buch erlaubt wäre? Heben wir einige Stellen über die Schrift hervor: Durch sie sind wir von neuem geboren (l. Petr. 1, 23); durch sie wachsen wir im Glaubensleben (l. Petr. 2, 2); durch sie werden wir belehrt (Röm 15,4); durch sie werden wir gereinigt (Eph 5,26; Joh, 15, 3); durch sie werden wir geheiligt (Joh 17,17; Eph 5,26); durch sie erlangen wir den Sieg, wie Jesus (Eph 6,17; Mt 4,10). Lies die Schrift (Apg 17,11; Joh 5,39), freue dich über sie (Ps 1,2), vertraue ihr (Ps 119,42), zeuge von ihr (Ps 119,172)!
Auf das Wohl der Gemeinde. An den Heiligen (der Gemeinde) hat Er Sein ganzes Wohlgefallen (Ps 16,3). Der Herr erkaufte sich die Gemeinde mit Seinem Blut (Apg 20,28b). Was können wir für sie tun? Indem wir für sie beten (Ps 51,20), wie das der Herr und die Apostel pflegten (Joh 17; Eph 3,14; Kol 1,3-9; Jak 5,16), und die Herde Christi weiden wie die Schrift befiehlt (l. Petr. 5, 2). Einer trage des andern Last (Gal 6,2). Wir können die Gemeinschaft pflegen wie die ersten Christen (Apg 2,42-47), und der Kranken und Armen gedenken. Besonders aber denen zurechthelfen, die gefallen oder abgeirrt sind (Gal 6,1). Wenden wir alles an, um andere hinzuzuführen nach dem Vorbild des Herrn (Lk 19,10)?
Auf das Kommen des Herrn. Von dort erwarten wir unseren Herrn, Er wird unsern Leib der Niedrigkeit umgestalten, dass er ähnlich werde Seinem Leib in Herrlichkeit (Phil 3,20.21). Droben sind wir daheim, da ist unser Vaterhaus (Joh 14,2), dort sind bereits unsere Namen angeschrieben (Lk 10,20). Nach Hebräer 12,22 sind die Gläubigen gekommen „zu dem Berg Zion, zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu der Menge vieler tausend Engel und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben ist.“ Dort dürfen Ihm Seine Knechte dienen (Off 22,3b). Die Freude beim Herrn wird unbeschreiblich sein; dort sehen wir was kein Auge gesehen hat (Off 7,16.17). Wir werden mit allen Heiligen das Lamm anbeten (Off 5) und werden Lohn empfangen (1Kön 3,8). „Euer Lohn wird groß im Himmel sein“, sagt der Herr (Mt 5,12; 1Pet 1,4). Viele treue Diener wie Paulus erhalten die höchste Auszeichnung: die Krone (2Tim 4,8; 1Pet 5,4; 1Kor 9,25). Bis dahin tragen wir unsere Schätze nach droben (Mt 6,20; Lk 12,33). Wir staunen über das Verlangen des Herrn, der die Seinen sehnlichst erwartet (Joh 17,24). Ein solches Herz ist mit Loben und Danken beschäftigt und singt:
Hier ist mein Herz! Mein Gott ich geb es Dir, Dir, der es gnädig schuf.
Nimm es der Welt, mein Kind und gib es mir, dies ist an mich dein Ruf.
Hier ist das Opfer meiner Liebe, ich weih es dir aus treuem Triebe.
Hier ist mein Herz! Hier ist mein Herz! Es sucht in Christo Heil.
Es naht zum Kreuze hin und spricht: O Herr, Du bist mein Gut und Teil,
Dein Tod ist mein Gewinn. Es hat in des Erlösers Wunden Trost, Ruh und Seligkeit gefunden, mein gläubig Herz.