Behandelter Abschnitt 1Sam 30,2125
Verse 21–25 | David verteilt die Beute
21 Und David kam zu den 200 Männern, die zu ermattet gewesen waren, um David nachzufolgen, und die sie am Bach Besor zurückgelassen hatten; und sie zogen aus, David und dem Volk entgegen, das bei ihm war; und David trat zu dem Volk und fragte sie nach ihrem Wohlergehen. 22 Und jeder böse und nichtswürdige Mann von den Männern, die mit David gezogen waren, hob an und sprach: Weil sie nicht mit uns gezogen sind, wollen wir ihnen von der Beute, die wir entrissen haben, nichts geben als nur jedem seine Frau und seine Kinder, dass sie sie wegführen und hingehen. 23 Aber David sprach: Tut nicht so, meine Brüder, mit dem, was der HERR uns gegeben hat; und er hat uns behütet und die Schar, die über uns gekommen war, in unsere Hand gegeben. 24 Und wer wird in dieser Sache auf euch hören? Denn wie das Teil dessen, der in den Kampf hinabzieht, so soll auch das Teil dessen sein, der bei den Geräten bleibt: Gemeinsam sollen sie teilen. 25 Und so geschah es von je nem Tag an und weiterhin; und er machte es zur Satzung und zum Recht für Israel bis auf diesen Tag.
David fragt zuerst nach dem Wohlergehen derer, die zurückgeblieben sind, weil sie zu müde gewesen waren, um mitzuziehen. Der Ausdruck „zurückgelassen“ weist darauf hin, dass David darauf bestanden hat, dass sie nicht mehr weiterziehen sollten. Das ist wieder so eine Eigenschaft des Herrn Jesus. Es ist die Eigenschaft des Hirten, der nicht das Äußerste von seinen Schafen verlangt. Das ist der Grund, warum der Heilige Geist die Ereignisse in diesem Kapitel so ausführlich beschreibt. Das ist das Han deln des Herrn Jesus, der in Gerechtigkeit regieren wird und nicht nach dem Recht der Welt oder von fleischlichen Gläubigen.
Als die Beute ausgeteilt werden soll, entsteht Streit unter den Nachfolgern Davids. Hier kommt der Egoismus seiner Nachfolger zum Ausdruck. Es gibt solche, die meinen, mehr Rechte zu haben als andere. Erkennen wir das nicht wieder? David löst das hier wunderbar. Er bringt alles zurück auf die Grundlage der Gnade. Er spricht die „bösen und nichtswürdigen Männer“, die diesen egoistischen Vorschlag gemacht haben, als „meine Brüder“ an. Damit kommt er einem Widerstand gegen sie zuvor und ver hindert auch den Verdacht einer Vorzugsbehandlung.
Er äußert keine harten Vorwürfe über dieses fleischliche Verhalten. Seine „milde Antwort wendet den Grimm ab“ (Spr 15,1a). Über die Beute spricht er, dass es das ist, „was der HERR uns gegeben hat“. David schreibt sich den Sieg nicht selbst zu, sondern dem HERRN. Er sagt sozusagen: „Was aber hast du, das du nicht empfangen hast?“ (1Kor 4,7a). Der Sieg wurde ihnen vom HERRN geschenkt. Wer wagt es dann, sich zu rühmen und zu sagen, dass er mehr Recht hätte als ein anderer?
Die Beute wird auf alle, die auf welche Weise auch immer am Kampf be teiligt waren, gleich verteilt. Die Zurückgebliebenen haben doch auf die „Geräte“ aufgepasst? Ist das keine wichtige Arbeit? Haben die Kämpfer vergessen, wie sie kurz zuvor Ziklag und alles, was sie besaßen, verloren haben?
So wird der Herr alles zu belohnen wissen, was für Ihn getan wird. Wir sind geneigt, nur auf das zu sehen, was ins Auge fällt, worüber die Men schen reden. Der Herr sieht auch den Kranken, der selbst nicht ausgehen kann, aber für sein Werk betet. Er sieht die Mutter, die viel beschäftigt ist mit der Sorge um die Kinder. Sollte das weniger wichtig sein als der Mann, der das Wort Gottes vor vollen Sälen predigen darf oder die Frau, die Zeit hat, um Kinderarbeit zu tun und Kinder mit dem Evangelium erreicht?