Behandelter Abschnitt 1Sam 26,47
Verse 4–7 | David geht zu Saul
4 da sandte David Kundschafter aus, und er erfuhr mit Gewissheit, dass Saul gekommen war. 5 Und David machte sich auf und kam an den Ort, wo Saul lagerte; und David sah den Ort, wo Saul lag und Abner, der Sohn Ners, sein Heeroberster; Saul lag aber in der Wagenburg, und das Volk lagerte um ihn her. 6 Und David hob an und sprach zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abisai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs, und sagte: Wer will mit mir zu Saul in das Lager hinabgehen? Und Abisai sprach: Ich will mit dir hinab gehen. 7 Und David und Abisai kamen zu dem Volk bei Nacht; und siehe, Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Speer war in die Erde gesteckt an seinem Kopfende; und Abner und das Volk lagen rings um ihn her.
David verlässt sich nicht auf Gerüchte, sondern will sicher wissen, ob es wahr ist, dass Saul wieder auf der Suche nach ihm ist. Darum sendet er Kundschafter aus. Als klar wird, dass die Berichte stimmen, ergreift David die Initiative, zu Saul zu gehen. David geht dieses Mal anders zu Werk als in 1. Samuel 24. Er flüchtet nicht weiter, sondern geht Saul entgegen. Was dann geschieht, ähnelt sehr dem, was wir in 1. Samuel 24 lesen.
Dennoch setzt er sich hier viel größeren Gefahren aus. Im ersten Fall ist Saul, ohne es selbst zu wissen, nah zu David gekommen. Es war eine mehr oder weniger „zufällige Begegnung“. Hier sucht David Saul selbst auf. Saul ist hier auch nicht allein, sondern befindet sich mitten im Lager, um geben von seinen Soldaten. Was David tut, scheint übermütig zu sein, aber Gott ist mit ihm, denn Er legt einen tiefen Schlaf auf Saul und alle, die bei ihm sind (Vers 12).
Mit seiner Aktion setzt David sein Leben wieder aufs Spiel. Er muss wohl eine große Ruhe in seinem Herzen gehabt haben, um dieses Unternehmen zu wagen. Er fragt zwei Männer, wer mit ihm gehen will. Abisai hat den selben Mut wie David und bietet an, mitzugehen. Der Sinn dieser Aktion Davids scheint ein neuer Versuch zu sein, seine Unschuld zu beweisen.
Treffend ist wieder die Bemerkung über den Speer Sauls, von dem dort steht, dass er „in die Erde gesteckt an seinem Kopfende“ war. Er hat den Speer in Griffweite, um ihn bei der geringsten drohenden Gefahr zu grei fen. Es ist der Speer, mit dem er einige Male versucht hat, David zu töten.