Behandelter Abschnitt 1Sam 18,1013
Verse 10–13 | Saul trachtet danach, David zu töten
10 Und es geschah am nächsten Tag, da geriet ein böser Geist von Gott über Saul, und er weissagte im Innern des Hauses; David aber spielte mit seiner Hand, wie [er] Tag für Tag [tat], und der Speer war in der Hand Sauls. 11 Und Saul warf den Speer und dachte: Ich will David an die Wand spießen! Aber David wich ihm zweimal aus. 12 Und Saul fürchtete sich vor David; denn der HERR war mit ihm, und von Saul war er gewichen. 13 Und Saul tat ihn von sich weg und setzte ihn zum Obersten über Tausend; und er zog aus und ein vor dem Volk her.
Ein von Gott gesandter böser Geist bringt Saul zur Raserei. Als David ihn mit seinem Harfenspiel beruhigen möchte, wirft Saul seinen Speer nach ihm, um ihn an die Wand zu spießen. Saul zeigt seine Mordsucht, indem er zweimal versucht, David mit seinem Speer zu töten, ohne mit der Absicht Erfolg zu haben. David weicht ihm beide Male aus.
Der HERR hat ihn beschützt und das hat Er getan, indem Er David die Geistesgegenwart gibt, sich im rechten Moment weg zu ducken. Er wird mit Sicherheit ein wachsames Auge auf die Hand Sauls gehabt haben, in der er einen Wurfspieß gehalten hat. Als er der Gefahr entkommen ist, er weist sich, dass er für etwas Außergewöhnliches bestimmt ist.
David hat den Speer nicht auf Saul zurückgeworfen. Er hat sich zurückge zogen. Er fing nicht an, zu kämpfen, sondern floh aus Gründen der Selbst erhaltung. Obwohl er Kraft und Mut genug hat, und scheinbar auch das Recht, Widerstand zu leisten und die Beleidigung zu rächen, hat er doch nicht mehr getan, als sich in Sicherheit zu bringen, indem er der Gefahr aus dem Weg geht.
Wir lesen nicht, dass David Angst vor Saul bekommt, sondern im Gegen teil, dass Saul sich vor David fürchtet. Durch das Scheitern von zwei Mord versuchen muss Saul begriffen haben, dass er keine Macht über David hat. Für einen geübten Speerwerfer wie Saul ist sein Fehlwurf der Beweis, dass David unter dem Schutz Gottes steht. Er hätte ihn sonst sicher getötet. Bei anderen Menschen hätte das zur Umkehr geführt, aber Saul verhärtet sich. Er kann David nicht mehr in seiner Nähe ertragen und gibt ihm den Ober befehl über das Heer, in der Hoffnung, dass David im Kampf umkommt.