Behandelter Abschnitt 1Sam 17,5558
Verse 55–58 | Saul fragt, wer David ist
55 Und als Saul David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: Wessen Sohn ist doch der Jüngling, Abner? Und Abner sprach: [So wahr] deine Seele lebt, o König, ich weiß es nicht! 56 Und der König sprach: Frage du, wessen Sohn der junge Mann ist. 57 Und als
David vom Erschlagen des Philisters zurückkehrte, da nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul; und das Haupt des Philisters war in seiner Hand. 58 Und Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, Jüngling? Und David sprach: Der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiters.
Die Frage Sauls an Abner, wessen Sohn David ist, lässt vermuten, dass Saul David nicht kennt, obwohl David doch schon mehrere Mal bei Saul am Hof gewesen ist. Auch Abner weiß nicht (mehr), wer David ist, und kann die Frage nicht beantworten. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sie David nur als Lautenspieler kennen (1Sam 16,23).
Jetzt kommt der Jüngling auf besondere Weise vor Sauls Aufmerksamkeit. Er sieht ihn auf eine neue Weise. Wenn ein junger Mann in der Lage ist, solch einen Sieg zu erringen, muss er wohl ein besonderer Mensch sein. Die Frage nach seinem Vater dient zu mehr, als nur den Namen seines Vaters kennenzulernen. Es geht mehr um den Charakter des Mannes, der einen Sohn wie David hat, mit einem Mut, der außergewöhnlich ist. Dann kommt die Frage auf, zu welcher Familie er gehört, was seine Abstam mung ist. So können Menschen auch davon beeindruckt werden, wer der Herr Jesus ist, wie wir es in den Evangelien lesen.
Abner bringt David zu Saul und dieser stellt dann selbst die Frage, wessen Sohn David ist. Die Frage zeigt, was in Saul ist. Saul hat keine Einsicht in die Gedanken Gottes. Seine Gedanken erheben sich nicht über die Erde. Er hat keinen Blick für David wie Gott ihn sieht. Für Saul muss er aus einem Geschlecht von Gewaltigen, einem Göttergeschlecht, kommen. Es ist wie mit dem Herrn Jesus, über den auch gefragt wurde: „Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat?“ (Joh 7,15).
David antwortet in Demut. Seine Antwort ist schön: „Der Sohn deines Knechtes Isai“. Isai bedeutet, wie schon gesagt, „Jahwe besteht“ und von Ihm ist er der Diener. Das bedeutet für mich die Frage, ob Gott für mich konkrete Wirklichkeit ist, ob Er für mich der bestehende Gott ist.