Behandelter Abschnitt 1Sam 16,510
Verse 16,5–10 | Die Söhne Isais
Und er sprach: Frieden! Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer. Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer. 6 Und es geschah, als sie kamen, da sah er Eliab und sprach: Gewiss, vor dem HERRN ist sein Gesalbter! 7 Aber der HERR sprach zu Samuel: Blicke nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen; denn [der] HERR [sieht] nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der HERR sieht auf das Herz. 8 Da rief Isai Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat der HERR nicht er wählt. 9 Da ließ Isai Schamma vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwählt. 10 Und Isai ließ sieben seiner Söhne vor Samuel vo rübergehen; aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat diese nicht erwählt.
Das Kommen Samuels bedeutet Frieden, denn er kommt mit einem Frie densopfer, und sein Ziel ist es, David zu salben. Das Opfer ist für den HERRN und die Mahlzeit ist für Isai und seine Söhne. Um daran teilneh men zu können, ist Heiligkeit nötig. Sie müssen ihre Kleidung und sich selbst reinigen. Das befiehlt Samuel dann auch. Er nimmt diese Heiligung selbst in die Hand. Durch diese Handlung stellt er sie separat von allen an deren Menschen in Bethlehem, um mit ihnen die Opfermahlzeit zu halten.
Isai lässt seine Söhne einen nach dem anderen hereinkommen. Er beginnt mit dem ältesten und größten. Als Samuel ihn sieht, ist er deutlich beein druckt von dieser Erscheinung (vgl. 1Sam 10,24). Wir sehen hier, dass selbst Propheten, die unter göttlicher Leitung reden, genauso dem Irrtum unterworfen sind wie andere Menschen. Wir sehen das zum Beispiel auch bei Nathan (2Sam 7,2-5). Hier sehen wir, dass Samuel in Wirklichkeit auf der Suche nach einem zweiten Saul ist.
Die hohe Gestalt Eliabs lässt an Saul denken. Unsere natürlichen Herzen werden schnell von dem beeindruckt, was wir sehen. Wir müssen lernen, dass Gott nie den Erstgeborenen nach dem Fleisch erwählt hat. Im Gegen teil, gerade sie stehen unter dem Urteil des Todes. Nicht Kain, sondern Abel hat Er erwählt; nicht Ismael, sondern Isaak; nicht Esau, sondern Ja kob.
Gott teilt Samuel mit, wie Er auf die Menschen schaut. Es geht nicht um das Äußerliche, sondern um das Innere. Diese Lektion ist für uns schwer zu lernen, aber sie ist dennoch nötig. Der Herr sieht das Herz an, das Er auch vollkommen kennt (Jer 17,10; 1Chr 28,9; Ps 7,10; Jer 11,20; 20,12).
Nach der Belehrung darüber, wie Gott auf Menschen sieht, gehen auch die nächsten Söhne Isais an Samuel vorbei. Jedes Mal sagt der HERR, dass Er diesen nicht erwählt hat. Samuel kann glücklicherweise die Stimme des HERRN von seiner eigenen Vorliebe unterscheiden. Der erste Saul hat ver sagt. Jeder folgende Saul wird auch versagen. Wir müssen einen Mann nach einem ganz anderen Modell haben. Das muss sogar Samuel noch ler nen. Gott sieht das Herz an. Er kennt das Herz Davids, das ein Herz wie sein eigenes ist.
So gehen sieben Söhne vorbei. In der Zahl Sieben sehen wir, wie die voll kommene Herrlichkeit dessen, was der Mensch ist, vorbeigeht, um Platz für den Achten zu machen. Die Zahl Acht spricht von einem Neuanfang. [Hier lesen wir, dass Isai acht Söhne hat, wogegen in dem Geschlechtsre gister in 1. Chronika 2 nur sieben genannt werden (1Chr 2,13-15)].