Behandelter Abschnitt 1Sam 15,2021
Verse 20.21 | Ausflüchte Sauls
20 Und Saul sprach zu Samuel: Ich habe der Stimme des HERRN gehorcht und bin auf dem Weg gezogen, den der HERR mich gesandt hat; und ich habe Agag, den König der Amalekiter, hergebracht, und die Amalekiter habe ich verbannt. 21 Aber das Volk hat von der Beute genommen: Klein und Rind vieh, das Vorzüglichste des Verbannten, um dem HERRN, deinem Gott, zu opfern in Gilgal.
Es wird deutlich, dass das Gewissen Sauls nicht mehr zu erreichen ist. Er verteidigt sich gegen die klaren Anklagen Samuels. Noch einmal weist er darauf hin, dass er den Auftrag des HERRN ausgeführt hat. Er hat doch ganz Amalek mit dem Bann geschlagen!? Dass er Agag verschont hat, ist doch nicht der Rede wert. Nur ein Nörgler wie Samuel achtet darauf.
Abgesehen davon, dass Saul seinen Ungehorsam verharmlost und fak tisch wegwischt, verweist er wieder auf das Volk, auf das, was sie getan haben. Sie haben in der Tat nicht vollständig das getan, was Gott gesagt hat, aber sie haben es doch echt mit den besten Absichten getan. Sie haben das Beste vom Vieh verschont, um es dem HERRN zu bringen. Sieht man nicht, dass sie nur an den HERRN gedacht haben?
Aber was für einen Eindruck hat man dann von der Heiligkeit Gottes? Saul handelt nach dem Prinzip: „Lasst uns das Böse tun, damit das Gute kom me“ (Röm 3,8). Nach diesem Prinzip handeln wir, wenn wir das schönre den wollen, was in Wirklichkeit eindeutig Ungehorsam ist.