Behandelter Abschnitt 1Sam 13,1922
Verse 19–22 | Kein Schmied in Israel
Und es war kein Schmied zu finden im ganzen Land Israel; denn die Philis ter hatten gesagt: Die Hebräer sollen sich weder Schwert noch Speer machen! 20 Und ganz Israel ging zu den Philistern hinab, jeder, um seine Pflugschar und seinen Spaten und sein Beil und seine Sichel zu schärfen, 21 wenn die Schneiden an den Sicheln und an den Spaten und an den Gabeln und an den Beilen abgestumpft waren, und um den Rinderstachel zu richten. 22 Und es geschah am Tag des Kampfes, da wurde weder Schwert noch Speer gefunden in der Hand des ganzen Volkes, das mit Saul und mit Jonathan war; doch bei Saul und seinem Sohn Jonathan fanden sie sich vor.
Die Philister haben den Beruf des Schmieds zu einem verbotenen Beruf erklärt (vgl. 2Kön 24,14; Jer 24,1; 29,2). Dadurch ist das Elend und die Wehrlosigkeit Israels groß geworden. Das armselige kleine Lager Israels ist dann auch noch ohne Waffen oder kann sie zumindest nicht mehr her stellen oder reparieren lassen.
Ein Schmied ist jemand, der Waffen herstellen kann, wovon andere Ge brauch machen können. In geistlicher Hinsicht ist ein Schmied ein Bru der, der uns lehren kann, wie wir mit dem Wort Gottes als Waffe um gehen müssen. Ein Schmied ist jemand, der uns über Gottes Gedanken unterweist, um damit den Feind zu besiegen. Wenn das alles fehlt, wird unser Glaube nicht wachsen können, sondern wir werden eine Beute des Feindes.
Das ist listig erdacht von den Philistern. Hierdurch verhindern sie nicht nur, dass Israel Waffen herstellt, sondern machen Israel sogar für die Land wirtschaftswerkzeuge von ihnen abhängig. Die Israeliten müssen sich bei den Philistern melden, um ihre Geräte, die für die Landwirtschaft benötigt werden, brauchbar zu machen. Für die erwiesenen Dienste berechnen die Philister ihren Preis.
Für den Einsatz von Pflugschar, Spaten, Beil oder Sichel, alles Mittel, mit denen das Land bearbeitet werden muss, um an Nahrung zu kommen, ist Gottes Volk von dem Feind abhängig. Die geistliche Lektion ist deut lich, wenn wir bedenken, dass die Philister ein Bild von Namenschristen, oder Christen ohne Christus, sind. Was für Nahrung gibt eine christuslose Christenheit ihren Mitgliedern? Was für ein Elend, wenn wir für unsere geistliche Nahrung Namenschristen ausgeliefert sind. Was für ein Elend, wenn wir verstandesgemäßen Argumentationen ausgeliefert sind, um die Bibel zu verstehen.
Es ist tragisch, wenn Gottes Volk von den Philistern abhängig ist für den Ertrag der Frucht des Landes, das Gott seinem Volk versprochen und ge geben hat. Durch die Taktik der Philister ist bei niemandem vom Volk eine Waffe zu finden (vgl. Ri 5,8). Ohne Schwert, um den Gegner in der Nähe zu töten, und ohne Speer, um den Feind in der Ferne zu töten, kann das Volk keinerlei Widerstand leisten. Die Abwesenheit dieser Waffen macht das Volk zu einer wehrlosen Beute für den Feind.