Behandelter Abschnitt 1Sam 11,511
Verse 5–11 | Saul besiegt Ammon
5 Und siehe, Saul kam vom Feld hinter den Rindern her, und Saul sprach: Was hat das Volk, dass sie weinen? Und sie erzählten ihm die Worte der Männer von Jabes. 6 Da geriet der Geist Gottes über Saul, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr. 7 Und er nahm ein Joch Rinder und zerstückelte sie, und er sandte [die Stücke] durch Boten in alle Grenzen Israels und ließ sagen: Wer nicht auszieht hinter Saul und hinter Samuel her, dessen Rindern wird so getan werden! Da fiel der Schrecken des HERRN auf das Volk, und sie zogen aus wie ein Mann. 8 Und er musterte sie in Besek; und die Kinder Israel waren 300000, und die Männer von Juda waren 30000. 9 Und sie spra chen zu den Boten, die gekommen waren: So sollt ihr zu den Männern von JabesGilead sagen: Morgen, wenn die Sonne heiß scheint, wird euch Rettung werden. Und die Boten kamen und berichteten es den Männern von Jabes, und sie freuten sich. 10 Und die Männer von Jabes sprachen: Morgen werden wir zu euch hinausgehen, und ihr mögt uns tun nach allem, was gut ist in euren Augen. 11 Und es geschah am nächsten Tag, da stellte Saul das Volk in drei Abteilungen auf; und sie kamen mitten in das Lager bei der Morgenwache und schlugen Ammon bis zum Heißwerden des Tages; und die Übriggebliebenen wurden zerstreut, und es blieben unter ihnen nicht zwei beieinander.
Saul ist noch einfach der Sohn eines Bauern. Er kommt vom Feld, als er von der Demütigung und Bedrohung hört. Seine Reaktion gehört zu Be ginn seines Lebens als gesalbter König, was wir als besten Teil seines Kö nigtums ansehen können. Der Geist Gottes gerät über ihn. Seine Entrüs tung ist groß, aber auch menschliche Wut scheint eine Rolle zu spielen, vielleicht die Wut über die Feigheit von Jabes.
Um Israel kampfbereit zu machen, erstellt er ein erschreckendes Vorbild. Die Worte, die er dabei spricht, sind kennzeichnend. Er spricht nicht über das Ausziehen hinter dem HERRN her, sondern nur hinter ihm und Sa muel. Bemerkenswert ist auch, dass er sich selbst zuerst nennt und so den ersten Platz einnimmt. Er fragt nicht, ob Samuel damit einverstanden ist. Samuel selbst hat nie einen Platz neben dem König gefordert. Trotz all die ser negativer Kennzeichen benutzt Gott es dennoch. Er lässt seinen Schre cken auf das Volk fallen.
Die Beteiligung ist enorm. Wenn Gott handelt, kann Gewaltiges passieren. Kein Mann wird zu Hause geblieben sein. Obwohl Israel noch ein Ganzes ist, wird hier doch schon durch den Geist auf den Unterschied zwischen Israel und Juda hingewiesen. Nach der ermutigenden Beteiligung wird den Boten von Jabes die Errettung in Aussicht gestellt. Als sie mit diesem Bericht nach Hause kommen, ist Freude in Jabes, aber gegenüber Nahas halten sie an ihrer Heuchelei fest.
Der Zug aus Besek wird vermutlich in der Nacht zuvor begonnen haben. Als sie bei Tagesanbruch bei Jabes angekommen sind, teilt Saul das Volk in drei Lager. Das hat sich bei Gideon als bewährte Strategie erwiesen (Ri 7,16.20-22). Saul und seine Männer erringen einen großartigen Sieg, weil der HERR hier handelt. Es bleiben keine zwei Feinde beisammen, was be deutet, dass der Feind völlig machtlos geworden ist. Das ist der Beweis für Saul, dass der HERR mit ihm ist.
Der Sieg des fleischlichen Königs über das Fleisch ist mit der orthodoxen Lehre zu vergleichen, die die Irrlehre draußen hält. Oder auch mit be stimmten Formen der Gesetzlichkeit, die weltliche Einflüsse draußen hält, während aber kein Leben aus Gott da ist. 1. Samuel 15 zeigt dann auch, dass Saul aus diesem Sieg nichts gelernt hat.