Behandelter Abschnitt 1Sam 5,612
Verse 6–12 | Gott und die Götzendiener
6 Und die Hand des HERRN lag schwer auf den Asdoditern, und er ver wüstete sie; und er schlug sie mit Beulen, Asdod und sein Gebiet. 7 Und als die Leute von Asdod sahen, dass es so war, sprachen sie: Die Lade des Gottes
Israels soll nicht bei uns bleiben; denn seine Hand ist hart über uns und über Dagon, unserem Gott. 8 Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels tun? Und sie sprachen: Man schaffe die Lade des Gottes Israels nach Gat. Und sie schafften die Lade des Gottes Israels hin. 9 Und es geschah, nach dem sie sie hingeschafft hatten, da kam die Hand des HERRN über die Stadt, [und es entstand] eine sehr große Bestürzung; und er schlug die Leute der Stadt, vom Kleinen bis zum Großen, dass Beulen an ihnen ausbrachen. 10 Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Und es geschah, als die Lade Gottes nach Ekron kam, da schrien die Ekroniter und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir hergeschafft, um mich und mein Volk zu töten! 11 Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: Sendet die Lade des Gottes Israels fort, damit sie an ihren Ort zurückkehre und mich und mein Volk nicht töte. Denn es war eine tödliche Bestürzung in der ganzen Stadt; die Hand Gottes war dort sehr schwer. 12 Und die Leute, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen; und das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel empor.
Nachdem Gott mit ihrem Götzen abgerechnet hat, kümmert Er sich um die Götzendiener. Er lässt sie sein Gericht spüren. Er schlägt sie mit Beulen (andere übersetzen mit Geschwüren, wobei man vielleicht an Hämorrhoi den oder Eitergeschwüre denken kann). Das Schlagen mit Beulen bedeutet den Ausbruch des Wahnsinns. Es macht deutlich, dass Gott für die Ehre seines Sohnes eintritt. Es ist auch eine Mäuseplage ausgebrochen, durch die Gott auch das Land und seine Erträge trifft (1Sam 6,5).
Die Stadtfürsten der Philister beratschlagen, was sie mit diesem Gott ma chen sollen. Sie wollen Ihn loswerden und die Plagen zu jemand ande rem schicken. Ihre Ablehnung der Bundeslade erinnert an die Ablehnung des Herrn Jesus durch die Gadarener. Diese Menschen flehen den Herrn Jesus an, ihr Gebiet zu verlassen, weil sie wegen Ihm ihre Schweine ver loren haben. Die Tatsache, dass ein Besessener geheilt wurde, lässt sie völ lig kalt. Sie bevorzugen die Gesellschaft eines Besessenen, und damit der Dämonen, und die der Schweine über der Gesellschaft des Heilandes (Mk 5,13-17).
Noch immer sind die Stadtfürsten nicht bereit, ihren Sieg aufzugeben. In ihrem kurzsichtigen Aberglauben gehen sie davon aus, dass es einfach
örtliches Pech für Asdod gewesen sein muss. Die Bundeslade muss nach Gat gebracht werden. Das Ergebnis ihrer Überlegung ist, dass die Katas trophen über die gesamte Philistergemeinschaft hereinbrechen. Es läuft wieder so wie in Ägypten. Gott will durch Plagen zeigen, dass Er da ist, und Er will sie zwingen, seine Lade – die hier immer „die Lade Gottes“ ge nannt wird, auch von den Philistern! – aus dem Land der Philister in sein Land zurückkehren zu lassen.
Die Plagen sind nicht nur Zwangsmittel. Sie sind auch Warnungen, Auf rufe zur Umkehr. Doch der geplagte Mensch bekehrt sich nicht (vgl. Off 16,8-11). Im Gericht gibt es kein Ansehen der Person. Klein oder groß, reich oder arm, jung oder alt, Frau oder Mann, Gott schlägt sie alle. Eben so werden auch große und kleine Sünder vor dem großen weißen Thron stehen und gerichtet werden (Off 20,12).
Nach Gat wollen sie die Lade Gottes in eine dritte Stadt schicken, nach Ekron. Der Mensch will immer anderen die Probleme aufdrücken, die er selbst nicht lösen kann. Gleichzeitig nutzt Gott dies als Mittel, damit die Bundeslade einen Triumphzug machen kann (vgl. 2Kor 2,14).
Wir sehen, dass Plagen das Herz der Menschen nicht verändern. Das Volk will, dass die Lade an ihren eigenen Ort zurückkehrt. Sie weisen auf das Unglück hin, das die Lade ihnen gebracht hat. Wir können hier die Lek tion lernen, dass derjenige, der im Aberglauben meint, einen Anspruch auf Christus erheben zu können, wie es die römischkatholische Kirche tut, von Plagen getroffen werden wird (Off 18,4-8).