Behandelter Abschnitt 1Sam 2,2729
Verse 27–29 | Ein Mann Gottes kommt zu Eli
Und es kam ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Habe ich mich dem Haus deines Vaters nicht deutlich offenbart, als sie in Ägypten waren im Haus des Pharaos? 28 Und ich habe ihn aus allen Stämmen Israels mir zum Priester erwählt, um auf meinem Altar zu opfern, um Räucherwerk zu räuchern, um das Ephod vor mir zu tragen; und ich gab dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israel. 29 Warum tretet ihr mit Füßen mein Schlachtopfer und mein Speisopfer, die ich in der Wohnung geboten habe? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfergaben Israels, meines Volkes.
Ein anonymer Mann Gottes wird zu Eli geschickt. Wenn der Mann Gottes von dem „Haus deines Vaters“ spricht, meint er damit das Haus Aarons. Er stellt dieses dem „Haus des Pharaos“ gegenüber, was das Haus der Sklaverei ist, wo das Volk dem Pharao und seinen Interessen gedient hat. Auf diese Weise erinnert er Eli an seine Herkunft.
Dann spricht der Mann Gottes von der auserwählende Gnade Gottes, dass Er Aaron und sein Haus zum Priestertum berufen hat. Er verweist auch auf die gnädige Versorgung Gottes für die Priester. Alles, was Er gegeben hat, bewirkt, dass ihre Sünde, noch mehr haben zu wollen, eine Verach tung für all diese reichlichen Gaben Gottes ist (vgl. 2Sam 12,8.9).
Der HERR macht Eli verantwortlich für die Verachtung von „meinem Schlachtopfer und meinem Speiseopfer“, weil er nicht gegen seine Söhne vorgegangen ist. In dem Vorwurf, der Eli gemacht wird, heißt es auch, dass er sich gemästet hat vom besten Teil jedes Speisopfers. So sehr wer den die Taten seiner Söhne auch ihm persönlich zugeschrieben.
Obwohl er seine Söhne zurechtgewiesen hat, wodurch er zeigt, dass er Einsicht in ihr Fehlverhalten hat, hat er ihren falschen Praktiken nicht Ein halt geboten. Elis Untätigkeit hat zu der Verachtung beigetragen, die das Volk für das Opfer und den Dienst für den HERRN bekommen hat. Er hat seinen Söhnen mehr Ehre gegeben als dem HERRN. Jeder Vater steht in der Gefahr, sich für seinen Sohn zu entscheiden, wenn er zwischen sei nem Sohn und Gott wählen muss. Lasst die Väter dem Beispiel Abrahams folgen, der sein Haus nicht freundlich gebeten hat, sondern ihnen befahl, „den Weg des HERRN [zu] bewahren, Gerechtigkeit und Recht auszu üben“ (1Mo 18,19).