Behandelter Abschnitt Rt 2,1819
Verse 18.19 | Ruth lässt Noomi an dem Segen teilhaben
Und sie nahm es auf und kam in die Stadt, und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen hatte; und sie zog hervor und gab ihr, was sie übrig gelas sen, nachdem sie sich gesättigt hatte. 19 Da sprach ihre Schwiegermutter zu ihr: Wo hast du heute aufgelesen, und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei, der dich beachtet hat! Und sie teilte ihrer Schwiegermutter mit, bei wem sie ge arbeitet hatte, und sprach: Der Name des Mannes, bei dem ich heute gearbeitet habe, ist Boas.
Ruth nimmt mit, was sie gesammelt und ausgeschlagen hat. Doch nicht davon gibt sie Noomi. Sie gibt Noomi das, was sie selbst von Boas be kommen und, nachdem sie gesättigt war, übrig gelassen hat (Vers 14). Die reich beschenkte Ruth lässt die noch arme Noomi an ihrem Überfluss teil haben. Von dem, was wir persönlich von Christus im Überfluss empfan gen haben, können wir andere ernähren. Das geschieht nicht nur in den Zusammenkünften, sondern vor allem auch bei den Kontakten, die wir als Gläubige miteinander pflegen.
Wie viel haben wir persönlich vom Herrn Jesus genossen? Ist das so viel, dass wir von unserem Überfluss auch an andere weitergeben können? Oft beschränken sich unsere Kontakte auf alltägliche Gespräche, wie wir sie auch mit unseren ungläubigen Nachbarn führen. Das muss nicht verkehrt sein, aber oft ist es doch die Folge von geistlicher Armut, wenn das Niveau der Gespräche nicht über die irdischen Dinge hinausgeht.
Noomi sieht an der großen Menge, dass Ruth wohl durch einen Landbesit zer besonders gesegnet wurde. Aufgrund des Ertrags, den sie sieht, fragt Noomi, wo sie gewesen ist. Auch uns fragen Menschen, wo wir gewesen sind, wenn sie sehen, was wir haben und austeilen. Von den Thessaloni chern war in der ganzen Umgebung bekannt, dass sie dem Herrn Jesus angehörten und für Ihn lebten (1Thes 1,8). Wenn wir viel Zeit fürs Fernse hen verwenden und zum Surfen im Internet, wenn wir auf diesen Feldern beschäftigt sind, dann haben wir nichts vom Acker des Wortes Gottes auf gelesen und können auch nichts austeilen. Wo ich gewesen bin und womit ich mich beschäftigt habe, das nehme ich mit in die Zusammenkunft.
Als Antwort auf Noomis Frage nennt Ruth nicht den Ort, wo sie gearbeitet hat, sondern den Namen des Mannes, bei dem sie gearbeitet hat: Boas. Das ist für Ruth von besonderer Bedeutung; er ist nicht nur ein freundlicher Mann, der sie reich gesegnet hat. Sie kennt nun seinen Namen mit der schönen Bedeutung „in Ihm ist Stärke“. Es gibt Wachstum in ihrer geist lichen Entwicklung. So ist es auch bei jemandem, der gerade zum Glau ben gekommen ist. Zuerst freut er sich über die Vergebung seiner Sünden, dann freut er sich über den Erlöser, weil er Ihn persönlich besser kennen lernt und weil er mehr von der Bedeutung des Namens Jesus („in Ihm ist Rettung“) entdeckt.