Behandelter Abschnitt Ri 15,6-8
Verse 6–8 | Rache beantwortet mit Rache
6 Und die Philister sprachen: Wer hat das getan? Und man sprach: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil er ihm seine Frau genommen und sie seinem Gefährten gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten sie und ihren Vater mit Feuer. 7 Und Simson sprach zu ihnen: Wenn ihr so tut – es sei denn, dass ich mich an euch gerächt habe, danach will ich aufhören! 8 Und er schlug sie, Schenkel samt Hüfte, [und richtete] eine große Niederlage [unter ihnen an]. Und er ging hinab und wohnte in der Kluft des Felsens Etam.
Nachdem die Philister einmal wissen, was der Anlass für Simsons Zorn gewesen ist, trifft seine Frau, und auch ihren Vater, nachträglich das Los, das ihr in Richter 14 angedroht worden ist (Ri 14,15). Simson handelt wieder aus Rachegefühlen, doch die sind jetzt auch eher gerechtfertigt. Es geht jetzt nicht um das persönliche Gekränktsein, sondern um die Vergeltung einer brutalen Tat. Simson fängt einen direkten und öffentlichen Kampf mit dem Feind an. In einigen Worten wird mitgeteilt, dass er einen enormen Sieg erringt.
Danach geht er hinab und bleibt in der Felsspalte von Etam wohnen. Ein Fels ist ein geeigneter Wohnort für ein machtloses Volk wie die Klippdachse (Spr 30,26) und auch für alle Menschen mit „langem Haar“. Auch Mose kannte diesen Ort (2Mo 33,21.22). Der Fels ist ein Bild Christi (1Kor 10,4), der hier als der Aufenthaltsort des Glaubens vorgestellt wird, der wahre Wohnort des Nasiräers.
Simson kehrt nicht zum Haus seines Vaters zurück, wie er es früher durchaus tat (Ri 14,19), sondern bleibt selbstständig an diesem Ort wohnen. Er wohnt dort abgesondert von den Philistern, aber auch abgesondert von Gottes untreuem Volk.