Behandelter Abschnitt Ri 14,10-11
Verse 10.11 | Das Fest beginnt
10 Und sein Vater ging zu der Frau hinab, und Simson machte dort ein Festmahl; denn so pflegten die Jünglinge zu tun. 11 Und es geschah, als sie ihn sahen, da nahmen sie dreißig Gefährten; und sie waren bei ihm.
Wenn man einmal auf die schiefe Ebene geraten ist, dann sinkt man immer tiefer. Simson setzt sich hier, um es mit den Worten von Psalm 1 zu sagen, „auf den Sitz der Spötter“ (Ps 1,1). Dies ist mit eine Folge des kraftlosen Auftretens seines Vaters. Dieser hat zwar einen Protest hören lassen, sich jedoch weiter den Wünschen seines Sohnes gefügt. Ein kräftiger Protest ohne eine konsequente Haltung bleibt ohne Ergebnis. Sprüche 29 warnt vor einer solchen Haltung: „Durch Worte wird ein Knecht nicht zurechtgewiesen; denn er versteht, aber er folgt nicht“ (Spr 29,19).
Simson steht bereits so weit unter dem Einfluss der Philister, dass er ein Festmahl organisiert, und zwar nach den Gebräuchen, die unter Jugendlichen der Philister geläufig sind. Es ist ein Fest, bei dem die Welt mitmachen kann. Es wird entsprechend den Einsichten und Normen einer neuen Generation abgehalten. Für junge Gläubige besteht immer die Gefahr, dass sie Feste auf eine Weise feiern, die in der Welt gebräuchlich ist. Den Ausdruck „alle machen es doch so“ hört man oft bei Jugendlichen.
So folgt man der Masse in der Mode, beim Festfeiern und sogar beim Abhalten der Zusammenkünfte der Gemeinde. Es wird kaum mehr danach gefragt, was das Wort Gottes über all diese Dinge zu sagen hat. Wer diese Dinge in das Licht der Bibel stellen will, bekommt es mit Bemerkungen wie „überholt“ oder „nicht auf der Höhe dieser Zeit“ zu tun.
Simson fragt sich auch nicht, wie Gott will, dass er zu Werke gehen soll. Das kann er auch nicht, denn er ist mit einer verkehrten Sache beschäftigt. Wir können nun nichts anderes erwarten, als dass ihm die verkehrten Mittel dargereicht werden. Aber nicht nur das: Er war gekommen, um eine Frau zu heiraten, doch er bekommt 30 Gefährten dazu.
Dies beinhaltet die Lektion, dass, wer in einem Punkt einen Kompromiss schließt, danach in viel mehr Punkten diese Haltung einnehmen wird. Wer einen Grundsatz der Philister zulässt, übernimmt immer mehr davon. Immer mehr Nützlichkeitserwägungen treten hinzu. Solche Erwägungen werden dann zu „geistlichen Freunden“.