Vers 4 | Anweisungen für die Frau
Und nun hüte dich doch und trink weder Wein noch starkes Getränk, und iss nichts Unreines!
Bevor über die Bedingungen gesprochen wird, denen der Sohn genügen muss, um ein Nasir sein zu können, wird zuerst zur Mutter gesagt, worauf sie achten muss. Hieraus können wir lernen, dass alles, was der Heranbildung eines Nasiräers im Wege stehen kann, weggetan werden muss. Es ist wichtig, dass Eltern sich diese Anweisungen zu Herzen nehmen.
Eltern müssen dafür sorgen, dass sie keine Einflüsse zulassen, durch die ihre Kinder verkehrt geprägt werden können. Eltern, denen die Interessen Gottes und seines Volkes nahe am Herzen liegen, werden in ihrem Wunsch nach Kindern um Kinder bitten, die für die Gemeinde von Nutzen sein können. Sie wünschen, dass sie echte Dienstknechte Gottes werden. Mit weniger werden sie nicht zufrieden sein. Es geht um Gottes Gemeinde.
Die Familie ist das einzige Gebiet, wo der prägende Einfluss bestimmt werden kann; auch die örtliche Gemeinde ist eine Umgebung, in der Kinder geprägt werden. Alle, die zu einer örtlichen Gemeinde gehören, tun gut daran, die Tatsache zu berücksichtigen, dass auch ihr Verhalten Einfluss auf die geistliche Entwicklung der Kinder hat, die die Zusammenkünfte besuchen. Dies gilt auch, wenn die Kinder mit den Eltern in die Häuser der Glaubensgeschwister mitgehen.
Die Erziehung unserer Kinder ist darauf ausgerichtet, dass sie für den Herrn abgesondert leben sollen. Das verlangt von den Eltern, das richtige Vorbild abzugeben. Diese Lebenshaltung muss schon bei den Eltern vorhanden sein, bevor die Kinder geboren werden. Wein bezieht sich auf die angenehmen Dinge des Lebens, die an sich nicht einmal verkehrt sind sie zu gebrauchen. Wir sahen schon zuvor, dass Wein das Herz Gottes und der Menschen erfreut. Er ist ein Bild der irdischen Freude. Aber wenn der Wunsch vorhanden ist, ganz als ein Nasir für Gott zu leben, muss die Gefahr erkannt werden, die sich in der irdischen Freude verbirgt.
Von den Dingen der Erde kann ein berauschender Einfluss ausgehen. Dieser kann die Sicht auf die wahre Berufung, ganz für Gott zu leben, benebeln. Die irdischen Dinge können einen so großen Stellenwert bekommen, dass sie das Herz und die Zeit von jemandem, der dazu berufen ist, für Gott zu leben, ganz in Beschlag nehmen. Die Interessen werden allmählich von einem Ausgerichtetsein auf Gott und die Dinge des Himmels zu einem Ausgerichtetsein auf sich selbst und die Dinge der Erde verlagert. Es geht immer mehr um unser Wohlbefinden als um das, was Gott im Blick auf sein Volk beschäftigt.
Es ist auch viel angenehmer, die guten Dinge dieses Lebens mit vollen Zügen zu genießen, als Abstand von diesen Dingen zu nehmen und anstelle dessen Entbehrung, Schmach und Einsamkeit durch die Untreue des Volkes zu leiden. Wir müssen dann in der Tat sehr gut durchschauen, wofür wir leben, oder besser: für Wen wir leben.
Neben diesen an und für sich nicht verkehrten Dingen durfte die Mutter Simsons auch nichts Unreines essen. Was unrein ist, steht mit der Sünde in Verbindung. Sie durfte in ihrem Leben nichts zulassen, was sündig war. So konnte sie in Verbindung mit Gott bleiben, der nicht mit etwas verbunden sein kann, das unrein ist. Eltern können nichts von ihren Kindern verlangen, worin sie selbst hinken. Wenn Eltern selbst schlechte Lektüre lesen, können sie nicht erwarten, dass ihre Kinder davon fernbleiben werden. Das geistliche Leben wird dann nicht blühen, sondern eher absterben. Wenn Unreinheit keine Chance bekommt, wird die Kraft des geistlichen Lebens sich entwickeln können.
Es wird deutlich sein, dass es noch kein gesundes Wachstum garantiert, wenn man bloß von schädlichen Dingen Abstand hält. Dafür muss gute Speise genossen werden. Dennoch stellt der Heilige Geist in dieser Geschichte vor allem in den Vordergrund, wie notwendig es ist, von jedem Hindernis für eine richtige Erfüllung der Nasiräerschaft Abstand zu nehmen. Wie wichtig sind diese Anweisungen für Eltern, die ihre Kinder zu brauchbaren Werkzeugen in der Hand des Herrn erziehen wollen.
Ein Nasir ist jemand, der vor dem zurückscheut, was die Natur erregt, der den Platz der Frau in Schwachheit einnimmt und in dem allein die Kraft des Lebens wirksam ist. Dies sind die notwendigen Bedingungen, um zur Heranbildung des Nasiräers zu kommen, mit dem Gott seinen Plan ausführen kann. Dieser Plan besteht darin, die Religion des Fleisches zur Seite zu stellen – von der die Philister ein Bild sind –, um damit den Weg für den Mann nach seinem Herzen, David, der ein Vorbild des Herrn Jesus ist, vorzubereiten.