Vers 4 | Der Anlass zum Bruderstreit
Und Jephta versammelte alle Männer von Gilead und kämpfte mit Ephraim; und die Männer von Gilead schlugen Ephraim, weil sie gesagt hatten: Flüchtlinge Ephraims seid ihr, ihr Gileaditer, inmitten Ephraims [und] inmitten Manasses!
Der direkte Anlass zum Bruderstreit ist eine ordinäre Schimpferei, die vom anderen nicht geschluckt wird. Die Männer von Gilead sind von den Ephraimitern beleidigt worden, sie sind tief gekränkt. Sie sind wohlgemerkt als weggelaufene Ephraimiter beschimpft worden. Was für eine Beleidigung! Das konnten sie nicht auf sich sitzen lassen. So kommt es zu einem Treffen zwischen den beiden Parteien.
Es ist eine gute Sache, dass wir keinen Zollbreit nachgeben, wenn dem Herrn Jesus oder dem Wort Gottes Unrecht getan oder sie angegriffen werden, aber wenn wir selbst angegriffen werden, liegt die Sache anders. Im letzten Fall können wir das Böse durch das Gute überwinden und nicht, indem wir Böses mit Bösem vergelten (Röm 12,21.17). Dann handelt es sich gar nicht um göttliche Grundsätze. Wir werden sehen, dass in Richter 20 durchaus eine Situation vorhanden ist, die einen Bruderkrieg rechtfertigt, weil dort sehr wohl göttliche Grundsätze auf dem Spiel stehen.
Jephta widmet dem Feind viel Zeit und hat auch viel Geduld mit ihm, aber Gottes Volk gegenüber ist er kurz angebunden.