Vers 5 | Opfer
Und sie gaben jenem Ort den Namen Bochim. Und sie opferten dort dem HERRN.
Über Bochim ist bereits etwas geschrieben (Vers 1). In diesem Vers wird angegeben, dass sie jenen Ort Bochim nannten, weil das Volk dort geweint hatte. Dies macht noch einmal deutlich, dass die Namen in der Bibel wirklich eine Bedeutung haben. Auch wird hier erwähnt, dass sie an diesem Ort dem HERRN opfern. Trotz des geringen Tiefgangs in ihrer Trauer über das Verkehrte besteht das Bedürfnis in ihren Herzen, dem HERRN zu opfern.
Das ist doch etwas Erfreuliches. Anders als bei Pharao und Judas besteht bei den Israeliten doch ein Band mit dem HERRN. Wie viel Dankbarkeit durch diese Opfer zum Ausdruck kam, ist nicht klar. Angesichts des Verfalls ist es vielleicht nicht viel gewesen. Sie haben den Ort der Tränen zu einem Ort der Opfer gemacht.
Diese Kombination von Tränen und Opfern kommt auch sehr schön bei der Frau „die in der Stadt war, eine Sünderin“ zum Ausdruck (Lk 7,37). Sie benetzt mit ihren Tränen die Füße des Herrn Jesus und salbt sie danach mit Balsam ein. In den Tränen sehen wir die Trauer über ihre Sünden, und in dem Balsam sehen wir ein Opfer für den HERRN, weil sie einsieht, wer Er ist. Was der Herr Jesus von ihr sagt, lässt erkennen, wie sehr Er schätzt, was sie getan hat. Auch ihr Sündenbewusstsein tritt in den Worten des Herrn deutlich zutage. Gerade dadurch war sie von einer großen Liebe zum Heiland ergriffen worden (Lk 7,38-50).
Der Herr verbindet mit ihrem Verhalten eine Lektion für den Pharisäer Simon und über ihn hinaus für uns alle. Er erzählt über zwei Schuldner, von denen der eine eine kleine Schuld hatte und der andere eine große. Beiden wird die Schuld erlassen. Als die Frage kommt, wer am dankbarsten sein wird, ist die Antwort nicht schwer: natürlich derjenige, dem die größte Schuld erlassen worden ist. Die Lektion ist, dass sich aus unserer Liebe zum Herrn und unserer Hingabe an Ihn zeigen wird, wie groß das Bewusstsein der Sündenschuld ist, die uns erlassen wurde.
Paulus kannte wie kein anderer die Gnade, die Gott ihm erwiesen hatte. Er nennt sich selbst „der erste“ der Sünder (1Tim 1,15). Das machte ihn zum ergebensten Diener, der je gelebt hat. Wir werden in seinen Fußstapfen wandeln, wenn wir uns stets bewusst sind, was uns alles vergeben worden ist. Unser Leben wird dann ein Opfer für den Herrn werden (Röm 12,1).