Vers 2 | Was habt ihr da getan?
ihr aber, ihr sollt keinen Bund mit den Bewohnern dieses Landes schließen, ihre Altäre sollt ihr niederreißen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Was habt ihr da getan!
Gott hatte getan, was Er verheißen hatte. Doch das Volk war ungehorsam geworden. Den Bedingungen, um Gottes Segen genießen zu können, war Israel nicht nachgekommen. Sie hatten sich nicht von den Völkern Kanaans abgesondert gehalten, sondern sich mit ihnen vermischt, indem sie Ehen mit den Bewohnern des Landes eingingen. Sie hatten die Altäre der Völker stehen lassen, was zur Folge hatte, dass sie darauf den Göttern dieser Völker zu opfern begannen – in Wirklichkeit den bösen Geistern (5Mo 32,17; 1Kor 10,20).
Sehr eindringlich kommt die Frage: „Was habt ihr da getan?“. Diese Frage muss ihnen durch Mark und Bein gehen. Sie muss sie zur Besinnung bringen, zur Buße und zur Schulderkenntnis. Solche Fragen stellt Gott häufiger in der Bibel. Er sagt zu Adam: „Wo bist du?“ (1Mo 3,9), und Adam musste ans Tageslicht kommen. Gott fragt Hagar: „Woher kommst du, und wohin gehst du?“ (1Mo 16,8).
Gott hat auch seine Fragen an uns, wenn wir abgewichen sind. Damit will Er uns wieder zu sich ziehen, damit wir das Sinnlose oder Sündige einsehen, womit wir uns beschäftigen. Wir können es dann bekennen und uns aufs Neue dem zuwenden, was Gott uns geben will. Dadurch ehren wir Ihn, und Er erfüllt unser Leben wieder mit Freude und Frieden.
Gott hatte einen doppelten Grund für die totale Vernichtung der Feinde Israels. Der erste Grund ist die Bestrafung für ihre Sünden; der zweite Grund besteht darin, sein Volk gegen den unvermeidlichen Einfluss der Götzen Kanaans zu schützen. Dieser letzte ist auch der Grund, weshalb wir uns nicht mit der Welt und ihrem Denken einlassen dürfen. Auch wir werden sehr leicht durch alle Kontakte, die wir haben, beeinflusst (1Kor 15,33). Wenn wir uns der Gegenwart Gottes weniger bewusst sind, kommt das dadurch, dass die Welt und ihr Geist Einfluss auf uns gewonnen haben.