Behandelter Abschnitt Jos 18,12-20
Verse 12–20 | Die Grenzen des Erbteils von Benjamin
Und ihre Grenze auf der Nordseite fing am Jordan an; und die Grenze stieg hinauf zur Nordseite von Jericho und stieg auf das Gebirge nach Westen, und
ihr Ende war zur Wüste von Beth-Awen hin; 13 und von dort ging die Grenze hinüber nach Lus, zur Südseite von Lus, das ist Bethel; und die Grenze stieg hinab nach Aterot-Addar, bei dem Berg, der südlich von Unter-Beth-Horon ist. – 14 Und die Grenze zog sich herum und wandte sich zur Westseite, nach Süden von dem Berg, der vor Beth-Horon nach Süden [liegt], und ihr Ende war nach Kirjat-Baal hin, das ist Kirjat-Jearim, einer Stadt der Kinder Juda; das war die Westseite. 15 Und die Südseite fing an am Ende von Kirjat-Jearim; und die Grenze lief aus nach Westen hin, und sie lief zur Wasserquelle Nephtoach hin; 16 und die Grenze stieg hinab zum Ende des Berges, der vor dem Tal des Sohnes Hinnoms in der Talebene der Rephaim nach Norden [liegt]; und sie stieg das Tal Hinnom hinab zur Südseite der Jebusiter, und sie stieg hinab nach En-Rogel, 17 und sie zog sich nordwärts herum und lief nach En-Semes, und sie lief nach Gelilot hin, das der Anhöhe Adummim gegenüber [liegt], und sie stieg hinab zum Stein Bohans, des Sohnes Rubens, 18 und ging hinüber zur Seite, die der Ebene nordwärts gegenüber [liegt], und stieg hinab zur Ebene; 19 und die Grenze ging hinüber zur Nordseite von Beth-Hogla, und das Ende der Grenze war zur nördlichen Zunge des Salzmeeres, zum südlichen Ende des Jordan hin. Das war die Südgrenze. 20 Und der Jordan begrenzte es an der Ostseite. Das war das Erbteil der Kinder Benjamin, nach seinen Grenzen ringsum, nach ihren Familien.
Ab Josua 13 sind zwei Elemente in Bezug auf das Erbteil in den Vordergrund getreten: Verteilung und Besitznahme. Die Verteilung, das heißt der Plan, der Ratschluss Gottes, liegt fest. Besitznahme ist die Praxis, die Verantwortung jedes einzelnen Stammes.
Hinzu kommt nun noch, wie die Stämme sich zueinander verhalten. Die Grenzen zwischen den Stämmen werden festgelegt. Einige Grenzen werden zweimal beschrieben. Wenn es eine Grenze zwischen zwei Stämmen ist, wird diese Grenze sowohl bei dem einen als auch bei dem anderen Stamm genannt.
Diese Grenzen sind übrigens anders, als sie im Friedensreich sein werden. Im Friedensreich sind die Stämme von Norden nach Süden in gerade Streifen eingeteilt. Dadurch werden sie durch eine direkte Grenze voneinander getrennt. Dann wird jeder Stamm ein großes Teil im Land haben und ein kleineres jenseits des Jordan.
Im Buch Josua sind die Grenzen viel komplizierter. Es gibt Städte, die in einem anderen Gebiet liegen. Im Friedensreich werden unsere Beziehungen nichts Kompliziertes haben. Alles ist deutlich. Aber so wie die Grenzen hier gezogen werden, ist es unübersichtlich.
So verlaufen nun die Grenzen zwischen den einzelnen Gläubigen und auch zwischen örtlichen Gemeinden doch manchmal etwas seltsam. Wir können etwas über die Berührungspunkte zwischen Gläubigen und Gemeinden lernen durch den Vergleich mit einem Leib. Da wird über die Wirksamkeit „jedes einzelnen Teiles“ gesprochen, der eine bestimmte Aufgabe oder einen Beitrag zu leisten hat hinsichtlich der anderen Teile (Eph 4,16).
In einem Leib sind die Knochen durch Gelenke miteinander verbunden. Ein Gelenk weist nicht hin auf meinen speziellen Dienst – das sehen wir mehr im einzelnen Körperglied –, sondern auf mein Funktionieren zwischen den anderen Gliedern. Ich habe eine Verbindung mit jedem der anderen Glieder des Leibes. Es hängt von meinem Funktionieren ab, wie die anderen Glieder miteinander umgehen. Es hängt vom Funktionieren der örtlichen Gemeinde ab, wie andere örtliche Gemeinden miteinander umgehen. Bei allem ist die Verbindung mit dem Haupt von entscheidender Bedeutung.
Benjamin grenzt, grob gesehen, im Süden an die Nordgrenze Judas und im Norden an Ephraim. Benjamin, das selbst klein ist, liegt zwischen zwei großen Gebieten. Doch hat Benjamin sich nicht auf das große Juda oder das große Ephraim konzentriert, sondern es hat eine eigene Geschichte. Die hat seine dunklen, aber auch seine hellen Seiten.
In Richter 20 hat Benjamin eine üble Rolle gespielt. Da schützt Benjamin das Böse, wodurch ein Bürgerkrieg entsteht. Später entschied sich dieser Stamm bei der Spaltung des Reiches für die Seite Juda anstatt für Ephraim – da spielt er eine gute Rolle (1Kön 12,21). Aus ihm kommt später der erste König, Saul (1Sam 9,1). Auch ein anderer Saul kommt aus Benjamin, Saulus von Tarsus, das ist Paulus (Phil 3,4.5).