Behandelter Abschnitt Jos 9,16-20
Verse 16–20 | Die List wird entdeckt
16 Und es geschah am Ende von drei Tagen, nachdem sie einen Bund mit ihnen geschlossen hatten, da hörten sie, dass sie nahe bei ihnen waren und mitten unter ihnen wohnten. 17 Da brachen die Kinder Israel auf und kamen zu ihren Städten am dritten Tag; und ihre Städte waren Gibeon und Kephira und Beerot und Kirjat-Jearim. 18 Und die Kinder Israel schlugen sie nicht, weil die Fürsten der Gemeinde ihnen bei dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen hatten. Da murrte die ganze Gemeinde gegen die Fürsten. 19 Und alle Fürsten sprachen zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen bei dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen, und nun können wir sie nicht antasten. 20 Das wollen wir ihnen tun und sie am Leben lassen, damit nicht ein Zorn über uns komme wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben.
Die List wird offenbar, als das Volk Gibeon und andere Städte vertilgen will. Nun haben sie die Konsequenzen vor Augen. Sie müssen diese Männer verschonen. Das haben sie zu ihrem Schaden geschworen: „Hat er zum Schaden geschworen, so ändert er es nicht“ (Ps 15,4b). Eine verkehrte Tat darf nicht dadurch noch schlimmer gemacht werden, dass man nicht bereit ist, die Folgen zu tragen. Später muss das Haus Sauls gestraft werden, weil Saul die Gibeoniter töten wollte (2Sam 21,1-9).
Wir können dies folgendermaßen anwenden: Personen, die durch unsere mangelnde Sorgfalt zum Tisch des Herrn zugelassen wurden, während sie eigentlich nicht dorthin gehören, können wir nicht einfach ausschließen. Solange sie nichts tun, was die Schrift als Sünde bezeichnet, müssen wir sie dulden und uns unter die Zucht des Herrn wegen unserer Untreue beugen. So kann auch in dem Fall, dass ein Gläubiger mit einem Ungläubigen verheiratet ist, diese Eheschließung nicht ungeschehen gemacht werden durch eine Ehescheidung. Dass die Folgen der Sünde nicht immer weggenommen werden, sehen wir im Leben eines ehemaligen Drogenabhängigen, der seine Gesundheit durch seinen Drogenkonsum zerstört hat. Die Folgen bleiben. Doch der Herr wird die Kraft geben, die Folgen zu tragen, wenn es ein aufrichtiges Bekenntnis der Sünde gibt. Eigenwilliges Handeln, ein Handeln, ohne Ihn erst um Rat zu fragen, ist Sünde.