Behandelter Abschnitt 5Mo 23,10-15
Verse 10–15 | Die Reinheit des Lagers
10 Wenn du gegen deine Feinde ins Lager ausziehst, so sollst du dich vor allem Bösen hüten: 11 Wenn ein Mann unter dir ist, der nicht rein ist durch ein nächtliches Begegnis, so soll er aus dem Lager hinausgehen; er soll nicht ins Lager hineinkommen; 12 und es soll geschehen, wenn sich der Abend neigt, soll er sich im Wasser baden; und beim Untergang der Sonne darf er ins Lager kommen. 13 Und du sollst einen Platz außerhalb des Lagers haben, dass du dahin hinausgehst. 14 Und du sollst eine Schaufel bei deinem Gerät haben; und es soll geschehen, wenn du dich draußen hinsetzt, so sollst du damit [ein Loch] graben und sollst dich umwenden und deinen Kot zudecken. 15 Denn der HERR, dein Gott, wandelt inmitten deines Lagers, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir hinzugeben; und dein Lager soll heilig sein, dass er nichts Anstößiges unter dir sehe und sich von dir abwende.
Hier geht es um Kampf, nicht um den Kampf an sich, sondern um die Vorbereitung. Jede Zulassung von Bösem, selbst das geringste, vermindert die Kraft, um streiten zu können. Die Kraft zum Kampf liegt in der Anwesenheit des HERRN in ihrer Mitte. Wenn das Lager auszieht, zieht Er mit aus. Das ist ein mächtiger Trost, aber auch eine Sache von großem Ernst. Wir sehen hier, dass Gott sich um alltägliche Dinge kümmert, Dinge, die einen negativen Einfluss auf unsere geistliche Kraft haben, denn es sind „die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben“ (Hld 2,15).
Mose nennt zwei Formen, wodurch ein Kämpfer unrein werden kann: durch einen nächtlichen spontanen Samenerguss und die Verrichtung der Notdurft. Für beide „Ausscheidungen“ kann der Kämpfer nichts und so ruht auch keine Schuld auf ihm. Er ist nicht dafür verantwortlich, weil sie zum natürlichen Bestehen des Menschen gehören.
Es sind Dinge, die unrein machen, aber es sind keine Formen der Unreinheit aus dem Willen des Menschen. Wir können sie als alltäglich ansehen. Es geht um sogenannte Kleinigkeiten, worüber man sich nicht aufregt. Und doch sind es Formen der Unreinheit. Mose gibt hierfür seine Anweisungen, damit es uns bewusst bleibt, dass Gott keinerlei Unreinheit in seiner Gegenwart dulden kann.