Behandelter Abschnitt Apg 21,25-26
Verse 25-26 Paulus geht auf den Vorschlag ein
25 In Bezug auf die Gläubigen aus den Nationen aber haben wir geschrieben und verfügt, [dass sie nichts dergleichen halten sollen als nur,] dass sie sich sowohl vor dem Götzenopfer als auch vor Blut und Ersticktem und Hurerei bewahren. 26 Dann nahm Paulus die Männer zu sich, und nachdem er sich am folgenden Tag gereinigt hatte, ging er mit ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht war.
Die Brüder von Jerusalem machen Paulus klar, dass sie sehr gut verstehen, dass ihre Auffassung nicht für die Gläubigen aus den Heiden gilt. Sie wissen noch sehr gut, was sie den Gläubigen aus den Nationen geschrieben haben. Das bleibt für sie bestehen. Sie versuchen auch nicht, den Nationen das Gesetz aufzuerlegen. Der Beschluss, der dazu in Jerusalem gefasst wurde (Apg 15,19.20), ist unter anderem durch Paulus an die Nationen weitergegeben worden (Apg 15,22-29). Doch durch seine Rückkehr nach Jerusalem wird Paulus jetzt dazu gezwungen, sich einer Vorschrift dieses Gesetzes zu unterwerfen, wie gut auch immer das Motiv gemeint war.
Paulus ist so sehr ein Gefangener seiner Liebe zu seinen Verwandten nach dem Fleisch, dass er ohne ein Widerwort das tut, was sie ihm vorschlagen. Er ergreift sogar die Initiative. Er nimmt die vier Männer mit und reinigt sich mit ihnen. Auch kündigt er an, wann die Tage ihrer Reinigung erfüllt sein werden, nämlich, wenn für jeden von ihnen das Opfer gebracht worden ist.
Hier haben wir die merkwürdige Situation, dass der Apostel es auf sich nimmt, Opfer zu bringen, als wären diese nicht alle durch das Opfer des Herrn Jesus beiseitegesetzt worden. Paulus begibt sich in eine Stellung, die David einnahm, als er sich den Philistern anschloss, um gegen sein eigenes Volk zu kämpfen (1Sam 27,1). Zum Glück verhindert der Herr durch den Aufruhr, der entsteht, dass Paulus wirklich ein Opfer bringt, so wie er auch im Fall Davids verhinderte, dass dieser wirklich gegen sein Volk kämpfte (1Sam 29,6-10).