Behandelter Abschnitt Apg 21,1-3
Verse 1-3 Von Milet nach Tyrus
1 Als es aber geschah, dass wir abfuhren, nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten, kamen wir geradewegs nach Kos, am folgenden Tag aber nach Rhodos und von dort nach Patara. 2 Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien übersetzte, stiegen wir ein und fuhren ab. 3 Wir sichteten aber Zypern, ließen es links liegen, segelten nach Syrien und legten in Tyrus an, denn dort hatte das Schiff die Ladung abzuliefern.
Nach seiner eindringlichen Rede zu den Ältesten von Ephesus muss Paulus wieder weiter. Die Ältesten lassen ihn nicht einfach gehen. Wie gern hätten sie ihn bei sich behalten. Paulus und seine Begleiter müssen sich losreißen. Da wird deutlich, was für ein starkes Band die christlichen Zuneigungen sind.
Was nun folgt, ist ein gewöhnlicher Reisebericht. Gott ist an allem interessiert, was sein Diener tut, auch an den unspektakulären Dingen. So brachte auch der Herr Jesus den größten Teil seines Lebens verborgen zu vor den Augen der Menschen. Während all der Zeit war Er ein Wohlgefallen für seinen Vater. Wir dürfen die gewöhnlichsten Dinge zur Ehre Gottes tun wie beispielsweise Essen und Trinken (1Kor 10,31).
Zugleich sehen wir auch in dem Reisebericht die Hand des Herrn. Wir lesen davon, dass sie ein Schiff fanden, das sie zu ihrem Reiseziel bringt. Wird Paulus nicht auch dankbar gewesen sein für einen günstigen Wind und eine ruhige Überfahrt?
Was hat der Apostel wohl gedacht, als sie Zypern sichteten? Auch das steht nicht umsonst da. Wird ihn das nicht an Barnabas und Markus erinnert haben (Apg 13,4; 15,39)? Auch Tyrus hat ihn vielleicht an früher erinnert, an die Zeit, als der Herr Jesus dort in der Nähe war (Mt 15,21).
Der Aufenthalt dort ist genauso vom Herrn geplant wie das Finden des Schiffes in Vers 2. Der Anlass für den Aufenthalt ist ganz praktisch, denn das Schiff musste eine Ladung löschen. Die Führung des Herrn geschieht meistens auf ganz natürlichen Wegen. Die Frage ist, ob wir einen Blick dafür haben.