Behandelter Abschnitt Lk 22,66-71
Verse 66-71 Vor dem Synedrium
66 Und als es Tag wurde, versammelte sich die Ältestenschaft des Volkes, sowohl Hohepriester als Schriftgelehrte, und führten ihn weg in ihr Synedrium 67 und sagten: Wenn du der Christus bist, so sage es uns. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr nicht glauben; 68 wenn ich aber fragen würde, so würdet ihr nicht antworten noch mich freilassen. 69 Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes. 70 Alle aber sprachen: Du bist also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr sagt, dass ich es bin. 71 Sie aber sprachen: Was brauchen wir noch ein Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Mund gehört.
Nachdem die Diener es während der Nacht so mit Ihm getrieben haben, versammeln sich die Führer des Volkes und bringen Ihn in ihr Synedrium. Sie wollen von Ihm wissen, ob Er der Christus ist. Auf diese Frage gibt Er eine Antwort. Es ist eine Frage zu seiner Person.
Er antwortet jedoch in einer Weise, dass Er sie für ihr Handeln verantwortlich macht und ihre Gewissen anspricht. Er macht klar, dass sie doch nicht glauben werden, wenn Er sagt, dass Er es ist. Es hat keinen Sinn, ihre Frage zu bejahen.
Auch eine etwaige Frage an sie, ob sie das glaubten, ist nach Meinung des Herrn sinnlos. Er weiß, dass sie Ihm keine Antwort geben werden, wie sich schon bei anderer Gelegenheit gezeigt hat (Lk 20,7). Sicher ist auch, dass sie Ihn, ganz gleich bei welcher Antwort, nicht freilassen werden.
Dann fährt der Herr fort und erklärt den Platz, den Er als der Sohn des Menschen zur Rechten der Macht Gottes einnehmen wird. Das geht weiter, als dass Er der Christus ist, der Messias seines Volkes. Wenn sie Ihn als den Messias verworfen haben, wird Er als der Sohn des Menschen den Platz der Herrlichkeit einnehmen, aber durch den Tod hindurch.
Sie ziehen aus seinen Worten die richtige Schlussfolgerung, die der Herr bestätigt. Sie beschließen ihre Sitzung mit der Erklärung, dass sie weiter kein Zeugnis mehr brauchen. Das Bekenntnis der Wahrheit, das sie aus seinem Mund gehört haben, ist für sie der Grund für seine Verurteilung.