Behandelter Abschnitt Lk 21,12-19
Verse 12-19 Verfolgung und Ausharren
12 Vor all diesem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen. 13 Es wird euch aber zu einem Zeugnis ausschlagen. 14 Nehmt euch nun in euren Herzen vor, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt; 15 denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widerstehen oder widersprechen können. 16 Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden einige von euch zu Tode bringen; 17 und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. 18 Und kein Haar von eurem Haupt wird verloren gehen. 19 Gewinnt eure Seelen durch euer Ausharren.
Bevor es jedoch so weit ist, werden die Jünger die Zielscheibe des Hasses der Menschen sein. Sie werden verfolgt und gefangengenommen werden. Dann wird man sie den religiösen Führern in den Synagogen überliefen und sie vor die weltlichen Obrigkeiten führen, wie man es mit dem Herrn Jesus ebenso gemacht hat. Das geschieht auch, weil sie mit Ihm verbunden sind, um seines Namens willen. Im Buch der Apostelgeschichte sehen wir, wie das geschieht (Apg 4,3; 5,17.18; 6,8‒12).
Der Herr ermutigt sie, indem Er ihnen sagt, dass es ihnen zu einem Zeugnis ausschlagen wird, statt dass es ihr Zeugnis zunichtemacht. Er beruhigt sie, dass sie sich vorher nicht zu überlegen brauchen, wie sie sich verantworten sollen. Sie dürfen Ihm darin vertrauen. Auch das finden wir regelmäßig in der Apostelgeschichte (Apg 4,8.19; 5,29). Jede Rede, die wir dort finden, muss unvorbereitet gehalten werden, weil man sie dazu zwingen wird.
Er wird ihnen die Worte in den Mund legen. Sie werden eine Weisheit an den Tag legen, die ihre Widersacher sprachlos werden lässt (Apg 6,10). Ihre Widersacher werden keinen vernünftigen Widerspruch einlegen können. Also werden sie auf nicht gerechtfertigte, grausame Reaktionen verfallen. Ihre Widersacher werden nicht nur die religiösen Führer oder die weltlichen Obrigkeiten sein, sondern sogar Beziehungen, wo man Sicherheit und Geborgenheit erwarten könnte, die sie bis dahin auch immer genossen haben.
So werden die Mitglieder ihrer eigenen Familie und auch Verwandte sich gegen sie stellen. Auch ihre Freunde, Menschen, mit denen sie alles teilten und die für sie in Zeiten der Not da waren, werden sich als Widersacher erweisen. Der einzige Grund für diesen starken, allgemeinen Hass ist der Name des Herrn Jesus. Sich für Ihn zu entscheiden, wird eine radikale Veränderung in allen bestehenden Beziehungen zur Folge haben. Die Herzen aller werden sich gegen sie wenden.
Der Herr hat jedoch auch eine Ermutigung für sie, dass nichts von dem, was sie bekommen haben, verlorengehen wird, gewissermaßen nicht einmal ein Haar ihres Hauptes. Das bedeutet nicht, dass sie nicht getötet werden könnten (siehe V. 16), aber Er sagt damit, dass selbst dann, wenn sie getötet werden würden, in der Auferstehung alles gutgemacht werden wird. Darauf weist Vers 19 hin.
In aller Not und allem Leid kommt es auf das Ausharren an. Durch Ausharren werden sie ihre Seelen gewinnen. Das heißt nicht, dass es auf die eigene Kraft ankommt, sondern dass echter Glaube an den Herrn Jesus sich darin erweist, dass man beharrlich weitergeht und unter dem Druck nicht aufgibt. Damit sie durchhalten können, dürfen sie ihre Kraft beim Herrn suchen.