Behandelter Abschnitt Lk 11,21-23
Verse 21-23 Er, der stärker ist
21 Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, ist seine Habe in Frieden; 22 wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und seine Beute teilt er aus. 23 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.
Der Starke ist Satan. Als Christus noch nicht auf der Erde war, hatte Satan die Menschen fest im Griff. Die Zahl der Besessenen in den Tagen des Herrn Jesus, die Zahl der Fälle, mit denen Er konfrontiert wird, zeigt das schon. Bis auf eine Ausnahme ‒ der Mann in den Grabstätten (Lk 8,27‒29) ‒ war an diesen Menschen nicht zu sehen, dass sie besessen waren. So konnte der Mann mit dem unreinen Geist in der Synagoge sein, ohne aufzufallen, und der unreine Geist wurde erst offenbar, als Christus dorthin kam und er sich wohl offenbaren musste (Lk 4,33). In der Gegenwart des Herrn können sie nicht verborgen bleiben. Aber solange Er nicht da war, lebten die Besessenen im Frieden Satans. Wir sehen das in Ländern wie China und Indien, wo Menschen im schlimmsten Götzendienst leben, ohne beunruhigt zu sein, dass sie in der Macht Satans sind. Die Unruhe entsteht erst, wenn sie mit dem Evangelium in Berührung kommen.
Dann kommt der Herr Jesus über Satan. Er ist stärker als Satan. Das hat Er in den Versuchungen in der Wüste bewiesen. Dort hat Er ihn besiegt und ihm die Macht genommen, ihn ausgeschaltet. Seitdem ist Er damit beschäftigt, ihm seine Beute zu entreißen.
Bei einem solchen Gegensatz wie dem zwischen Christus und Satan ist nur eine Wahl möglich: mit Ihm oder gegen Ihn. Er ist der gänzlich Verworfene. Das erfordert eine radikale Entscheidung. Wie jemand sich entschieden hat, muss zu erkennen sein an der Beschäftigung in seinem Werk, um zusammenzubringen, was zu Ihm gehört.
Der Test, den der Herr hier verwendet, betrifft nicht nur die Person jedes Einzelnen, sondern auch deren Werk. Ersteres gilt insbesondere für den Unbekehrten, das Zweite mehr für den Bekehrten, der auf weltliche Weise am Werk ist.
Es kann sein, dass jemand sich für Christus entschieden hat, während er in seiner Arbeit der Welt nacheifert und eigene Ehre sucht. So jemand kann beispielsweise ein ganz populärer Prediger sein, der jedoch Menschen nur an sich bindet und nicht an Christus. Er kann auch eine bestimmte Lehre als Grundlage fürs Sammeln anwenden. Das geschieht in der Christenheit häufig. Da sammelt man nicht mit Christus. Ein großes Hindernis, für und mit Christus zu sammeln, ist auch der Geist der Parteisucht und Sektiererei, der zwangsläufig Christus gegenüber feindlich ist. Christen um einen anderen Mittelpunkt zu sammeln als Christus macht die Verwirrung größer.