Verse 3 Der Herr wird gesalbt (14,3)
Und als er in Bethanien war, im Haus Simons, des Aussätzigen, kam, während er zu Tisch lag, eine Frau, die ein Alabasterfläschchen mit Salböl von echter, sehr kostbarer Narde hatte. Sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goss es aus auf sein Haupt.
Im Gegensatz zu dem kühlen Hass der religiösen Führer dem Herrn gegenüber erstrahlt hier die Wärme der Zuneigung zu Ihm seitens einer Frau. Diese eine Seele steht im Gegensatz zu den vielen Hassern. Sie bewundert Ihn nicht nur wegen seiner Werke und seiner Güte, sondern auch wegen des Werkes, das Er tun wird. Es ist Maria. Ihr Name wird hier jedoch nicht genannt, weil es hier nicht darum geht, wer es tut, sondern was sie tut.
Es geschieht im Haus Simons, mit dem Zusatz „des Aussätzigen“. Er ist das nicht mehr, denn sonst hätte er dort nicht wohnen können – es ist eine Erinnerung an das, was er einmal war. Die Erinnerung an das, was wir waren, macht uns dankbar dafür, wer der Herr ist und was Er getan hat. Der Herr ist gern bei dankbaren Menschen. Das ist auch die Atmosphäre, in der die Salbung als ein Zeichen der Anbetung stattfinden kann.
Die Frau zerbricht die Flasche. Die kann nach dieser Tat nicht mehr für etwas anderes gebraucht werden. Indem sie sie zerbricht, kann der Inhalt ungehindert auf sein Haupt ausgegossen werden. Die Flasche soll nicht die Aufmerksamkeit bekommen, sondern das Salböl. Unser Leben ist wie diese Flasche. In dem Maß, wie unser Leben für Ihn zerbrochen wird, bringt unser Leben Ihm die Ehre hervor, die Ihm zusteht. Die Bewunderung darf nicht für einen Menschen sein, sondern muss ausschließlich Ihm gelten.