Behandelter Abschnitt 4Mo 31,48-54
Verse 48–54 | Die freiwillige Gabe aus der Beute
48 Und die Vorgesetzten über die Tausende des Heeres traten zu Mose, die Obersten über Tausend und die Obersten über Hundert, 49 und sprachen zu Mose: Deine Knechte haben die Summe der Kriegsleute aufgenommen, die unter unserer Hand waren, und es fehlt von uns nicht ein Mann. 50 Und so bringen wir eine Opfergabe für den HERRN dar, jeder, was er an goldenem
Geschmeide gefunden hat: Armspangen und Handspangen, Fingerringe, Ohrringe und Spangen, um für unsere Seelen Sühnung zu tun vor dem HERRN. 51 Und Mose und Eleasar, der Priester, nahmen das Gold von ihnen, allerlei verarbeitetes Geschmeide. 52 Und alles Gold des Hebopfers, das sie für den HERRN hoben, war 16750 Sekel, von den Obersten über Tausend und von den Obersten über Hundert. 53 (Die Kriegsleute [aber] hatten jeder für sich geplündert.) 54 Und Mose und Eleasar, der Priester, nahmen das Gold von den Obersten über Tausend und über Hundert und brachten es in das Zelt der Zusammenkunft, als ein Gedächtnis der Kinder Israel vor dem HERRN.
Es findet – wohl aus Dankbarkeit – eine spontane Aktion der Obersten statt. Sie waren beeindruckt von der Tatsache, dass niemand umgekommen war. Sie schrieben das nicht ihrem eigenen Verdienst zu. Durch ihre Untreue waren in 4. Mose 25 viele umgekommen. Da jetzt aber niemand umgekommen war, gaben sie Gott dafür die Ehre.
Der Herr Jesus sorgt auch dafür, dass niemand, der sein Eigentum ist, verloren geht (Joh 17,12). Es wird in der ewigen Herrlichkeit niemand vermisst werden, der hier auf der Erde schon für den Herrn gekämpft hat. Alle, die sich an das Wort Gottes halten, erreichen die Errettung. Siehe hierzu das Bild in Apostelgeschichte 27, es endet mit: „Und so geschah es, dass alle an das Land gerettet wurden“ (Apg 27,44b). Ihm wird dafür in alle Ewigkeit das Lob dargebracht werden. Die Gewissheit darüber sollte uns heute bereits dazu bringen, Ihn im „Zelt der Zusammenkunft“ anzubeten.
Von den geistlichen Anführern kann erwartet werden, dass sie mehr Verständnis für die Güte Gottes haben. Hier wird sogar mitgeteilt, dass diese Dinge gegeben werden, um Sühnung zu tun. Es ist außergewöhnlich, dass materiellen Gütern Sühnung zuerkannt wird. Das ist sonst immer dem Blut vorbehalten.
Aber es gibt Ausnahmen. Sühnung geschieht auch in 4. Mose 17 durch Räucherwerk, obwohl es dort in Verbindung mit dem Altar steht, von dem das Feuer kommt (4Mo 17,11-13). In 2. Mose 30 finden wir, dass Sühnung durch Silber geschieht (2Mo 30,11-16). Um vor Gott bestehen zu können, musste ein Preis bezahlt werden. Dann gehörte jemand zu den Gezählten. Sühnung bedeutet Bedeckung.
Normal ist es, dass Sühnung mit Sünden zu tun hat, die bedeckt werden. Hier geht es darum, dass Gottes Herrlichkeit sein Volk bedeckt, nachdem sie gefehlt haben. Es geht hier um die Erkenntnis, dass es sich nur um seine Herrlichkeit handelt, und dass wir darin in Sicherheit ruhen, auch wenn Ursachen vorliegen, die wir uns selbst zuzuschreiben haben.
Das Gold wird durch Mose und Eleasar in das Zelt der Zusammenkunft gebracht (vgl. 1Chr 18,11; 2Chr 15,18). Alle Erfahrungen sollten unsere Zusammenkünfte bereichern. Jedes Zusammenkommen sollte eine Widerspiegelung von all den Erfahrungen sein, die wir in der vergangenen Woche gemacht haben, durch die wir wurden von der Güte und Treue und Herrlichkeit Gottes beeindruckt.
In dem Geschehen dieses Kapitels sehen wir eine Illustration des Rätsels Simsons. Hier kommt Fraß aus dem Fresser und Süßigkeit aus dem Starken hervor (Ri 14,14). Was der Feind (der Fresser, der Starke) zum Verderben des Volkes tun wollte, wirkt sich aus zur Ehre Gottes und zum Segen für sein Volk (Fraß und Süßigkeit).