Behandelter Abschnitt 4Mo 22,15-19
Verse 15–19 | Balak sendet nochmals Boten zu Bileam
15 Da sandte Balak noch einmal Fürsten, mehr und geehrtere als jene. 16 Und sie kamen zu Bileam und sprachen zu ihm: So spricht Balak, der Sohn
Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen; 17 denn sehr hoch will ich dich ehren, und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun; so komm doch, verwünsche mir dieses Volk! 18 Und Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, übertreten, um Kleines oder Großes zu tun. 19 Und nun bleibt doch hier, auch ihr, diese Nacht, und ich werde erfahren, was der HERR ferner mit mir reden wird.
Balak sendet erneut Boten zu Bileam. Er tut das nicht nur, indem er die Habsucht Bileams anspricht, sondern auch seine Ehrsucht. Eine vornehme Gesellschaft mit viel Geld ist doch etwas anderes, als ein Bote mit viel Geld. Dazu gibt er auch noch die Zusage, dass Bileam nur zu fordern braucht und Balak es erfüllen wird. Menschen dieser Welt geben alles, um die Gunst eines Mediums zu erlangen. Sie glauben, durch den Besitz des Mediums selbst ihre Zukunft sichern zu können, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass sie dadurch unter die Macht des Mediums gelangen.
Bileam spricht von „dem HERRN, meinem Gott“. Schlechte Menschen können sehr fromme Aussprüche tun. Aber Gott kennt das Herz der Menschen. Bileam benutzt diese Worte als Form. Von einem Verhältnis kann keine Rede sein. Derjenige, den er „den HERRN, meinen Gott“ nennt, war für ihn nicht mehr als ein wahrsagender Geist, dem er sich zu unterwerfen hatte, dem er sich aber auch nicht entziehen konnte.
Dass er sich nicht der Autorität Gottes bewusst war und dass er Ihm völligen Gehorsam schuldete, zeigt sich wiederum in seinen weiteren Handlungen. Gott hatte deutlich gesagt, dass er nicht gehen sollte. Warum musste er es denn noch einmal versuchen? Er glaubte, mit einem Geist zu tun zu haben, der allmählich zum Nachgeben bereit war.