Behandelter Abschnitt Mt 22,8-10
Verse 8–10 Alle werden zur Hochzeit gerufen und der Hochzeitssaal füllt sich
8 Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig; 9 so geht nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele irgend ihr findet, ladet zur Hochzeit. 10 Und jene Knechte gingen hinaus auf die Landstraßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, sowohl Böse als Gute. Und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen.
So berichtet der König nun seinen Knechten, wie die Situation aussieht: Die Geladenen verdienen es nicht mehr, zur Hochzeit zu kommen, sie hatten die Einladung bekommen, aber sich selbst als unwürdig erwiesen, um bei der Hochzeit anwesend zu sein. So will Er nun seine Knechte, die die Diener des Herrn darstellen, zu solchen Menschen senden, die ursprünglich nicht zu den Geladenen gehörten. Die Knechte sollen nun, ohne irgendeinen Unterschied zu machen, alle zur Hochzeit rufen, die sie an den Kreuzungen der Landstraßen finden würden. Dort sind ja immer die meisten Menschen anzutreffen. Nachdem die Geladenen das Gnadenangebot des Evangeliums abgewiesen haben, ergeht es jetzt an alle Menschen.
Die Knechte erfüllen ihren Auftrag, indem sie, ohne einen Unterschied zu machen, alle zusammenbringen, die sie nur finden. Ebenso wird das Evangelium allen Menschen angeboten. Kein Evangelist braucht sich die Frage zu stellen, ob seine Hörer wohl von Gott auserwählt seien. Er muss allen das Wort bringen, denen er begegnet. Unter „Bösen“ können wir große Sünder verstehen und unter „Guten“ solche Menschen wie Nikodemus. Es geht hier nicht um die Art oder den Charakter der Menschen, denen das Evangelium gepredigt wird, sondern darum, dass die Einladung an alle ergeht, ohne irgendeinen Unterschied zu machen. Es wurde auch nicht nach Menschen Ausschau gehalten, die ein Hochzeitsgewand trugen, denn das würden sie ja vom König bekommen. Es ist hier wie in Kapitel 13 in dem Gleichnis vom Unkraut und dem Weizen. „Und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen“.