Behandelter Abschnitt Mt 15,12-14
Verse 12–14 Die Jünger verstehen die Belehrung des Herrn nicht
12 Dann traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer Anstoß genommen haben, als sie das Wort hörten? 13 Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 14 Lasst sie; sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, werden beide in eine Grube fallen.
Nach diesen Antworten des Herrn fühlen auch die Jünger sich ein wenig unwohl. Auch sie haben Schwierigkeiten mit den Worten des Herrn. War das nun unbedingt nötig, die Pharisäer so zu provozieren? Sie achten mehr auf die Wirkung seiner Worte bei den Pharisäern als auf die Worte selbst. Die Berührung des wunden Punktes der religiösen Führer zeigt auch bei ihnen noch eine gewisse Empfindlichkeit.
Der Herr weiß sehr wohl, dass die Pharisäer sich natürlich über seine Belehrung ärgern, die alle ihre zeremoniellen Regeln in ihrer Wurzel verurteilt. In seiner Antwort, die Er den Jüngern gibt, macht Er klar, dass Ihm auch die Ursache dafür bekannt ist: Sie sind keine Pflanzen, die der Vater gepflanzt hat – das beweist ihr Ärger. Das eingepflanzte Wort ist in ihren Herzen gar nicht vorhanden (Joh 1,21). Sie sind Unkraut, das ausgerissen werden muss. Deshalb brauchen sich die Jünger auch gar nicht mehr mit ihnen zu beschäftigen, das wird Gott in seinen Regierungswegen schon tun. Die Pharisäer sind blinde Leiter, die ein Volk von Blinden anführen. Dabei ist klar, dass sowohl die Führer als auch die Verführten in der Grube des Verderbens landen werden.