Behandelter Abschnitt Sach 7,6-7
Verse 6.7 | Für wen essen und trinken wir?
6 Und wenn ihr esst und wenn ihr trinkt, seid nicht ihr die Essenden und ihr die Trinkenden? 7 [Kennt ihr] nicht die Worte, die der HERR durch die früheren Propheten ausrief, als Jerusalem bewohnt und ruhig war und seine Städte rings herum und der Süden und die Niederung bewohnt waren?
Was für das Fasten gilt, gilt auch für die Zeit, in der nicht gefastet, sondern gegessen und getrunken wird (Vers 6). Genau wie beim Fasten haben sie das auch für sich selbst getan und nicht für Gott. Sie haben Ihn nicht einbezogen. Für uns geht es doch auch darum, Gott in allen Dingen zu verherrlichen: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“ (1Kor 10,31; Röm 14,6b).
Gott hat sein Volk schon früher durch seine Propheten auf das falsche
Fasten hingewiesen. Jesaja ist ein solcher Prophet (
Die Verse 6 und 7 zeigen, dass es für Gott nicht darum geht, ob Menschen fasten oder nicht. Das wirkliche Fasten, das Fasten, das Gott gefällt, besteht nicht in einer pharisäischen Enthaltsamkeit von Essen und Trinken, sondern in der Tatsache, dass Gottes Wort ehrfurchtsvoll beachtet und das Leben aufrichtig danach ausgerichtet wird. Das ist es, was die Propheten dem Volk schon vor der Wegführung in die Gefangenschaft gepredigt haben.
Damit wird die Vorstellung umgestoßen, dass man durch Fasten die Gunst Gottes erlangen kann. Es bleibt ihnen selbst überlassen, ob sie sich an die genannten Fastentage halten oder nicht. Hier haben wir ein deutliches Beispiel für den großen Unterschied zwischen dem Christentum und anderen Religionen. Es geht nicht in erster Linie darum, was jemand tut, sondern warum er es tut; die Motivation ist entscheidend.