Verse 9 | Zwei Frauen und das Epha
Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, da kamen zwei Frauen hervor, und Wind war in ihren Flügeln, und sie hatten Flügel wie die Flügel des Storches; und sie hoben das Epha empor zwischen Erde und Himmel.
Als Sacharja seine Augen noch einmal erhebt, sieht er zwei Frauen zum Vorschein kommen. Wir können sie gewissermaßen als Zwillingsschwestern betrachten. Sie repräsentieren bürgerliche und geistliche Autorität, oder Aberglaube und Unglaube, oder Pharisäer und Sadduzäer. Somit sind sie die dämonischen Gegenstücke von Serubbabel und Josua. Der Götzendienst hat Serubbabel und Josua von ihrem Platz als Führer des Volkes Gottes verdrängt und stattdessen ihren Platz eingenommen.
Sie werden vom Wind, ein Bild für dämonische Mächte – „Wind“ und „Geist“ sind das gleiche Wort –, getragen und fortgetrieben und führen das Volk zum totalen Abfall. Sie haben bildlich gesprochen den Wind in den Segeln und fördern damit ihr gottloses Handeln. Wir sehen oft, dass gottlose Menschen im Wohlstand leben (Ps 73,2-5).
Die Frauen haben „Flügel wie die Flügel eines Storches“. Ein Storch ist ein unreiner Vogel (3Mo 11,19). Somit wird durch diese unreinen Kräfte das Epha mit der Frau darin – das abgefallene Israel – „zwischen Erde und Himmel“ emporgehoben. In dieser Position kann keine irdische Macht sie erreichen und etwas mit ihr machen. Gott könnte es wohl, aber zunächst muss das Böse ausreifen, bis das Maß voll ist. Der Storch ist ein starker Vogel, der eine große Strecke zurücklegen kann.