Behandelter Abschnitt Mich 5,9-13
Verse 9–13 | Alles vernichtet, worauf der Mensch sich stützt
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Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR, da werde ich deine Pferde aus deiner Mitte ausrotten und deine Wagen vernichten. 10 Und ich werde die Städte deines Landes ausrotten und alle deine Festungen nieder-
reißen. 11 Und ich werde die Wahrsagereien aus deiner Hand ausrotten, und du wirst keine Zauberer mehr haben. 12 Und ich werde deine geschnitzten Bilder und deine Bildsäulen aus deiner Mitte ausrotten, und du wirst dich nicht mehr niederwerfen vor dem Werk deiner Hände. 13 Und ich werde deine Ascherim aus deiner Mitte herausreißen und deine Städte vertilgen.
Die Antwort des HERRN ist, dass Er alles ausrotten und vernichten wird, was in den Versen 9–13 erwähnt wird. Es sind alles Dinge, auf die das Herz seines Volkes vertraut, anstatt auf Ihn. Vor allem nimmt Er dieses falsche Vertrauen aus ihren Herzen weg, vertilgt aber gleichzeitig die greifbaren Mittel, auf die sie sich verlassen. Nur so kann Israel in der Hand des HERRN brauchbar bleiben. Es ist ein Kennzeichen des messianischen Zeitalters, dass alle Streitgegenstände und der Götzendienst in jeder Form völlig ausgerottet sind. Sie werden nichts mehr davon wissen wollen (Hos 14,4).
Die ersten fleischlichen Mittel, die ausgerottet werden müssen, sind „Pferde“ und „Wagen“, aus denen sie ihre falsche menschliche Kraft bezogen (Vers 9). Sie haben sich auf Pferde und Streitwagen verlassen und sie vermehrt (Ps 20,7). Der HERR wird sie aus ihrer Mitte ausrotten, damit sie nicht in Versuchung kommen, ihnen wieder zu vertrauen. Das Bild von Kriegspferden und Streitwagen passt nicht in den Bereich des Friedens.
Es wird auch nicht mehr möglich sein, sich hinter den Stadtmauern zu verschanzen (Vers 10). Sie haben ihre Städte als Siedlungen gebaut und das gibt ihnen das Gefühl der Sicherheit. Dass der HERR ihr Garant für Schutz und Sicherheit ist, daran denken sie nicht mehr. Der HERR wird diese falsche Sicherheit niederreißen. Israel wird im Land ohne äußeren Schutz, aber unter dem Schutz des HERRN in Frieden wohnen können (Sach 2,8.9).
In den Versen 11 und 12 geht es um die falsche Religion, die Anbetung der Götzen. Zuerst sind da die „Wahrsagereien“ und „Zauberer“ (Vers 11). Die Wahrsagereien werden „aus deiner Hand“ ausgerottet. Das kann man an Gegenständen sehen, die man in der Hand hält und denen man magische Kräfte zuschreibt. Die Torheit, zu Wahrsagern zu gehen, um zu wissen, was die Zukunft bringt, wird nicht mehr vorkommen. Zum einen, weil diese Menschen ausgerottet wurden, und zum anderen, weil die herrliche Zukunft gegenwärtig geworden ist.
Viele von ihnen haben zu dem Werk ihrer Hände gesagt: „Ihr seid unsere Götter“ (Vers 12). Aber jetzt wird der Götzendienst abgeschafft und aufgegeben werden. Der HERR wird die geschnitzten Bilder und die Bildsäulen ausrotten – das sind sowohl die beweglichen als auch die festen. Bei den Götzen haben sie Denkmäler errichtet, auch Bildsäulen, und es gibt Städte, die dem Götzendienst geweiht sind (Vers 13). Auch damit wird der HERR radikal umgehen.